Der von dem Kassenschlager „Dune“ inspirierte Raumanzug wandelt den Urin von Astronauten in Trinkwasser um. Damit könnte der Filter-Rucksack zur Innovation in der Raumfahrt werden.

Eine der größten Herausforderungen im Weltall ist der Mangel an Trinkwasser. Das behindert vor allem längeren Außenboardeinsätzen, die bis zu 10 Stunden oder im Extremfall bis zu 24 Stunden dauern können. Zudem arbeitet man immernoch an einer komfortablen Lösung, wie das Wasser dann wieder ausgeschieden wird. Bis heute müssen Astronouten Windeln tragen und klagen öfter über Harnwegsinfekte.

Inspiriert von Kassenschlager “Dune”

Wissenschaftler von der New Yorker Cornell University haben infolge dessen einen Aparat entwickelt, der beide dieser Probleme auf einmal löst: Ein Stillsuit, der den Urin der Astronouten filtert und in Trinkwasser umwandelt. Als Inspiration diente dabei der Wüstenfilm “Dune”, in dem die Menschen in der Wüste einen Anzug tragen, der ihren Schweiß und Urin in Trinkwasser umwandelt.

Wie wird aus Urin Trinkwasser?

Die Umwandlung funktioniert mit Osmose. Das ist eine Filtersystem zur Wasser-Aufbereitung. Dieses Filtersystem ist über einen Katheter mit der Urin-Sammelgerat verbunden. Diese Silikon-Schale sieht für Männer und Frauen unterschiedlich aus.
Der Rucksack ist dabei auch noch sehr kompakt und wiegt nur etwa 8 Kilogramm. Das ist im All zwar weniger relevant, da ein paar Kilogramm mehr bei der geringeren Schwerkraft auf dem Mond sowieso nicht stark ins Gewicht fällt, aber bei dem Transport ins Weltall fallen für jedes Kilo mehr Kosten an.

Forscher suchen in New York 100 Freiwillige, um den Raumanzug mit Urin-Aufbereitungssystem zu testen, der im Artemis-Programm der NASA eingesetzt werden könnte. Dieses Programm zielt darauf ab, längere Aufenthalte auf dem Mond und Mars zu ermöglichen, mit geplanten bemannten Missionen zum Mond in den nächsten Jahren und zum Mars in den 2030er-Jahren. Auf der ISS ist die Aufbereitung von Urin und Schweiß bereits gängige Praxis, um Ressourcen zu recyceln. Trotzdem dauert es wohl noch etwas, bis der Anzug Weltall-einsatzbereit ist.