Die innovative Pherofort-Technologie, entwickelt von Studierenden der Hochschule Schwäbisch Gmünd, hat den James Dyson Award 2024 gewonnen. Dieses gewaltfreie System nutzt Duftstoffe, um Wölfe von Nutztierherden fernzuhalten und gleichzeitig wertvolle Daten über ihre Bewegungen zu sammeln.

Der Wolf in unserer Kulturlandschaft

Die Rückkehr der Wölfe in Deutschland wird von vielen mit Freude begrüßt, bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Laut einer Studie des Bundesamts für Naturschutz gab es im Jahr 2022 über 700 Wolfsrudel in Deutschland, was zu einem Anstieg der Konflikte mit Nutztierhaltern führt. Diese sehen sich oft mit dem Verlust ihrer Tiere konfrontiert, wenn Wölfe angreifen. Wie kann man diesen Konflikt lösen, ohne den Wolf zu schädigen? Hier kommt das Pherofort-System ins Spiel.

Pherofort: Ein gewaltfreier Ansatz zur Wölfe-Abschreckung

Das Pherofort-System, entwickelt von Ulrich Schober, Nyal Hettmer, Igor Ladyk und Jost Wilbers, bietet eine neuartige Lösung zum Herdenschutz. Der Schlüssel liegt in der Verwendung von wolfseigenen Botenstoffen, die speziell dazu entwickelt wurden, Wölfe abzuschrecken. Nutztierhalter installieren zunächst einen „Beacon“ auf ihren Weiden, der die Bewegungen von Tieren und Personen erkennt. Zusätzlich stattet man jedes zweite Tier der Herde mit einem Halsband aus, das Duftstoffe freisetzt, um die Wölfe dauerhaft fernzuhalten.

Dank einer begleitenden App können Nutztierhalter nicht nur Statistiken ablesen, sondern auch die Pheromonabgabe steuern. Die Triangulation mittels drei Anchor-Halsbändern ermöglicht es, die Bewegungen der Herde genau zu verfolgen und potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Die Jury des James Dyson Awards war von der innovativen Idee und der durchdachten Umsetzung des Projekts begeistert.

In einer Zeit, in der der Schutz von Nutztieren und die Koexistenz mit Wölfen immer wichtiger werden, bietet Pherofort einen vielversprechenden Ansatz, der nicht nur die Wölfe respektiert, sondern auch die Bedürfnisse der Landwirte berücksichtigt. Diese bahnbrechende Erfindung könnte das zukünftige Miteinander von Mensch und Wolf entscheidend prägen.