And-less bringt frischen Wind in die Lieferbranche: Ein innovatives Mehrweg-Geschirr-System des Wiener Start-ups soll die Flut an Verpackungsmüll eindämmen. Der Beitrag beleuchtet, warum diese Lösung dringend nötig ist, wie das System funktioniert und welche Chancen und Herausforderungen es für Gastronomie und Konsumentinnen birgt.
Einwegverpackungen sind aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken – besonders beim Essen zum Mitnehmen oder Liefern. Doch was schnell und praktisch erscheint, hinterlässt einen riesigen ökologischen Fußabdruck. Tonnenweise landen Kartons, Plastikschalen und Besteck in den Mülltonnen. In Zeiten zunehmender Klimakrise und Ressourcenknappheit drängt sich die Frage auf: Geht das nicht besser? Das Wiener Start-up And-less versucht, genau hier anzusetzen.
Die Idee: Mehrweg statt Müllflut
And-less hat ein Mehrwegsystem entwickelt, das Gastronomiebetriebe und Lieferdienste miteinander verbindet. Kundinnen und Kunden bestellen wie gewohnt bei ihrem Lieblingsrestaurant. Statt der üblichen Einwegboxen werden die Speisen in robusten, spülmaschinenfesten Mehrwegbehältern geliefert. Nach dem Essen können die Behälter entweder direkt dem Lieferdienst beim nächsten Besuch mitgegeben oder an Rückgabestellen – etwa in teilnehmenden Lokalen oder Automaten – abgegeben werden. Der Kreislauf ist damit geschlossen: Die Behälter werden gereinigt und erneut eingesetzt. Das System ist einfach gehalten, um Hürden für die Beteiligten möglichst gering zu halten.
Warum gerade jetzt?
Die Bedeutung solcher Lösungen wird immer deutlicher: Allein in Österreich fallen jährlich mehrere zehntausend Tonnen Verpackungsmüll durch Take-away und Lieferservices an. Gesetzliche Vorgaben auf EU- und nationaler Ebene drängen zur Reduktion von Einwegplastik. And-less trifft hier den Nerv der Zeit. Erste Pilotprojekte zeigen, dass sich das System wirtschaftlich rechnet – oft bereits nach wenigen Monaten Nutzung. Damit wird nicht nur die Umwelt entlastet, sondern auch Betrieben ein finanzieller Anreiz geboten. Gerade kleinere Restaurants können so ein Zeichen setzen, ohne hohe Anfangsinvestitionen stemmen zu müssen.
Chancen und Stolpersteine
Natürlich bringt eine Umstellung auf Mehrweg auch Herausforderungen mit sich. Die Logistik muss funktionieren: Die Rückgabe der Behälter muss für die Kundinnen bequem sein, sonst sinkt die Akzeptanz. Gastronomiebetriebe müssen Lagerkapazitäten einplanen und Abläufe anpassen. Gleichzeitig bietet sich die Chance, das Thema Nachhaltigkeit konkret erlebbar zu machen und das Vertrauen der Kundschaft zu stärken. Wer sich entscheidet, And-less zu nutzen, trägt dazu bei, die Lieferbranche zukunftstauglich zu gestalten – ohne großen Mehraufwand im Alltag.
And-less zeigt, wie aus einer simplen Idee ein nachhaltiges Konzept werden kann. Es macht deutlich, dass es auch in Bereichen, die bislang kaum hinterfragt wurden, großes Potenzial für Veränderung gibt. Ob sich das Modell langfristig etabliert, hängt davon ab, wie konsequent Gastronomie, Lieferdienste und Konsumentinnen zusammenarbeiten. Weiterführende Informationen finden Interessierte beim Anbieter (And-less).
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