Indima beschleunigt die Anerkennung internationaler Qualifikationen mithilfe von KI von mehreren Monaten auf wenige Minuten, erleichtert Migrant:innen den Einstieg in den Arbeitsmarkt und adressiert gleichzeitig den Fachkräftemangel durch Transparenz‑, Matching‑ und Weiterbildungsempfehlungen.
Die Anerkennung ausländischer Abschlüsse ist in Österreich, wie in vielen EU-Staaten, eine langwierige Prozedur – oft mit Wartezeiten von sechs Monaten. Mit Indima steht nun eine KI-gestützte Lösung bereit, die diesen Prozess nahezu in Echtzeit abwickelt. Wer seine Dokumente hochlädt, erhält innerhalb weniger Minuten ein Bewertungsergebnis inklusive Prozentvergleich mit hiesigen Standards, detaillierten Kursanalysen und maßgeschneiderten Weiterbildungstipps. Die Plattform entstand in nur 48 Stunden bei einem Ideen‐Hackathon und ist seit Juli 2024 im Betrieb.
Warum der gegenwärtige Prozess an Grenzen stößt
Viele Geflüchtete und Migrant:innen ausgebildeter Branchen wie Ingenieurwesen, Medizin oder IT stoßen bei der Anerkennung ihrer Qualifikationen auf massive Verzögerungen. In Österreich dauert das Verfahren mitunter bis zu sechs Monate, im Regelfall verursacht es rund 60 Stunden Verwaltungsaufwand pro Antrag – was jährlich Millionen kostet . Diese Dauer und Kosten führen weder zur effizienten Nutzung von Talenten noch zur Entlastung des Arbeitsmarkts. Fehlende Transparenz verschärft die Problematik zusätzlich: Bewerber:innen wissen oft nicht, wie ihre Abschlüsse bewertet werden, und Arbeitgeber:innen fehlt eine verlässliche Vergleichsgrundlage.
Ein detaillierter Blick auf Indimas Funktionsweise
Indima funktioniert in drei Schritten: Zuerst laden Nutzer:innen ihre Abschlusszeugnisse und Vorlesungsverzeichnisse hoch. Die KI analysiert Inhalte, Credit Points und Lernziele und vergleicht sie mit vergleichbaren Studiengängen in Österreich – etwa Maschinenbau in Bosnien vs. Österreich.
Anschließend generiert die Plattform einen prozentualen Vergleich sowie ein digitales Zertifikat innerhalb weniger Minuten statt Wochen. Zusätzlich liefert sie Empfehlungen zu ergänzenden Kursen, damit der Abschluss vollständig anerkannt wird. Arbeitgeber und Behörden können die Software als Lizenzlösung nutzen, während Privatpersonen einen digitalen Vorab-Check für etwa 19,90 € erhalten.
Die Plattform befindet sich aktuell in der Phase des Übergangs von einem Proof of Concept zu einer voll einsatzbereiten Lösung. Erste Pilotprojekte laufen mit Institutionen wie Bildungseinrichtungen und dem Arbeitsmarktservice (AMS).
Indima: Hürden und strategische Chancen
Indimas KI ersetzt nicht die offizielle Anerkennung bei reglementierten Berufen wie Medizin oder Architektur. Dennoch bietet sie einen großen Mehrwert für freie Berufe und als Entscheidungsgrundlage für Arbeitgeber und Behörden. Eine der wichtigsten Herausforderungen liegt in der Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen – Ziel ist die Integration in bestehende Anerkennungsprozesse und ggf. ein gesetzlich anerkannter Verfahrensstandard.
Finanziell durch Crowdfunding, Förderprogramme wie dem Social Impact Award und die Huemer Group unterstützt, zielt das Startup zudem auf EU-weite Expansion, um auch dem Fachkräftemangel in anderen Ländern entgegenzuwirken.
Die größte Chance liegt in der Kombination aus schneller Bewertung, Transparenz und Matching: Nicht nur die Qualifikation, sondern auch passende Jobangebote werden vorgeschlagen – inklusive optionaler Weiterbildung, um AK-Gaps gezielt zu schließen . Das Prinzip lässt sich leicht skalieren – auf neue Länder, Qualifikationen und Sprachen.
Abschließend lässt sich sagen, dass Indima ein praxisnahes Beispiel dafür ist, wie KI soziale Verantwortung und ökonomische Effizienz verbinden kann. Wer international qualifizierte Talente besser integrieren möchte, findet in Indima ein leistungsfähiges Tool mit Zukunftspotenzial.
Interessierte finden weiterführende Informationen beim Anbieter Indima.
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