Pro Jahr 77 kreative Ideen, die es schaffen können ...

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77/2020 LifeStraw: Trinkhalm als Wasserfilter?

Auf einer anstrengenden Wandertour einfach mal aus dem nahegelegenen Bach trinken. Lieber nicht. Wer weiß denn schon, ob das Wasser sauber ist. Mit LifeStraw muss man sich darüber keine Gedanken mehr machen.

Ein Trinkgefäß hat wohl jeder Outdoor-Fan in seinem Ausrüstungsset mit dabei, denn ausreichend Flüssigkeit ist bei jeder Outdoor-Unternehmung ein absolutes Muss. Vorzugsweise mit Filter. So kann auch unterwegs mit frischem Wasser aufgefüllt werden. Zugegeben in Deutschland stellt die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser kein Problem dar, so kann auch mal schnell aus einem Brunnen oder einer sprudelnden Quelle frisches Wasser geschöpft werden. In einigen Regionen der Welt sieht das leider anders aus. Und hier kommen die zahlreichen Filtersysteme ins Spiel. Die meisten davon nehmen viel Zeit und Mühe in Anspruch. Bei Pumpsystemen muss man offensichtlicher Weise pumpen, bevor man trinkbares Wasser erhält. Andere Systeme nutzen Chemikalien, um das Wasser zu säubern. Die Schweizer Firma Vestergaard hingehen hat ein Wasserfiltersystem entwickelt, das einfacher nicht sein kann. Für gereinigtes Wasser in Sekunden.

Wasser2Go

Übersetzt man Lifestraw ins Deutsche, kann man möglicherweise schon die Funktionalität des Wasserfilters erahnen. Wie mit einem Strohhalm kann man das Wasser einfach direkt aus der Quelle trinken. Durch das Saugen allein wird das Wasser bereits über ein mit Hohlfasern ausgestattetes Kunststoffrohr von Bakterien, Protozoen oder sogar Schwermetallen wie Blei befreit. Eine einsetzbare und austauschbare Aktivkohlekapsel verbessert zudem den Geschmack und den Geruch des Wassers. Mit seinen 48 Gramm ist der Lifestraw sehr leicht und kompakt. So passt er bequem in jeden Rucksack. Wer den Lifestraw nicht nur als Trinkhalm benutzen möchte, kann ihn auch in Kombination mit einer mitgelieferten, zusammenpressbaren Trinkflasche verwenden. Zudem ist er mit den meisten auf dem Markt erhältlichen Trinksystemen beziehungsweise Wasserblasen kompatibel. Auf gewöhnliche Wasserflaschen lässt er sich oftmals auch schrauben.

Angemerkt sei jedoch, dass der Lifestraw nicht als kompletter Ersatz für Pumpfilter, Chlor- bzw. Micropur-Tabletten oder Ähnlichem dienen kann. Der Filter kann nämlich kein sauberes Wasser auf Vorrat produzieren und ist eher für schnelles, keimfreies Trinkwasser 2Go gedacht. Für all diejenigen, die nach einem kleinen und praktischen Filter für Tagestouren suchen, der zudem ohne den Einsatz von Chemikalien und Energie funktioniert, ist der Lifestraw aber eine lohnenswerte Investition. Und zum Schluss noch eine schöne Randnotiz. Mit jedem verkauften Filter sichert das Unternehmen im Rahmen des Follow-the-Liters-Programm einem Schuldkind in Kenia sauberes Trinkwasser für ein Jahr!

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74/2018 Kompostierbare Wasserfilter entfernen Mikroplastik aus Wasser

Die Innovation dreier junger Tüftler aus Baden-Württemberg soll für deutlich saubereres Leitungswasser sorgen. Die Idee von Benjamin & Tobias Müller sowie Patrick Leichtenstern ist aus biologisch abbaubaren Materialien gefertigt und reinige Wasser von Schadstoffen und Mikroplastik, so eine Pressemitteilung.

Drei jungen Tüftlern aus Deißlingen ist der allenthalben um sich greifende Plastikmüll in den Gewässern unseres Planeten schon lange Ein Dorn im Auge. Entsprechend fokussieren die Erfinder Ihren Innovations-Geist schon lange auf effiziente Wasserfilter, die Schadstoffe aus dem Leitungswasser filtern. Mit ihrer neuesten Erfindung wollen die drei Kreativen nun sogar Mikroplastik aus dem von ihren Filtern gereinigten Wasser entfernen. Der neue Filter besteht aus dem kompostierbarem Kunststoff namens Lignin. Das Bio.Polymer, das auch als ‚Flüssigholz‘ bezeichnet wird kann wie sein synthetisches Pendant in herkömmlichen Kunststoff-Verarbeitungsformen genutzt werden. Spritzguss sind hier ebenso wie Extrusion, Pressverfahren oder Tiefziehen problemlos möglich. Entwickelt haben die drei jungen Männer den neuen Filter unter Beihilfe des Fraunhofer Instituts, einer Werkstatt und Biopro, einem Biotechnologie-Unternehmen aus Stuttgart.

Durch die ökologische Unbedenklichkeit des Lignins und damit die Kompostierbarkeit der Filter, können die Verbrauchsmaterialien nach ‚getaner Filter-Arbeit‘ theoretisch einfach entsorgt werden. Allerdings befänden sich nach Filterung ja die Schadstoffe im kompostierbaren Filter, was die Entsorgung dann doch nicht ganz so bedenkenlos mache. DAs Ziel ‚unbedenkliches Trinkwasser aus der Leitung‘ ist wohl erreicht.

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