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Schlagwort: verschmutzung

29/2022: City Trees gegen Luftverschmutzung

Eine Großstadt ohne Luftverschmutzung ist in der heutigen Zeit illusorisch. Der hohen Feinstaubbelastung will ein Berliner Startup nun mit innovativen City Trees entgegenwirken.

Dass Wasser gefiltert wird ist nichts neues. Aber warum machen wir das gleiche nicht mit unserer verschmutzten Luft? In der Natur sorgen Pflanzen dafür, dass die Luft regelmäßig gereinigt wird. Dieses Wissen hat sich Green City Solutions zunutze gemacht und eine mit dem City Tree eine Konstruktion aus Moos und modernster Technik entwickelt, die die Luftqualität in Städten deutlich verbessern kann.

Die Idee hinter den City Trees

Ungefähr 7 Millionen Menschen sterben jährlich an den gesundheitlichen Folgen von Feinstaub. Dieser verursacht Herz-Kreislaufstörungen, Atemwegserkrankungen und sogar Krebs. Leider ist es schwierig das giftige Pulver aus der Luft zu filtern. Viele Pflanzen sind natürliche Luftfilter. Leider ist in Städten kein Platz, um ganze Wälder anzupflanzen. Hier kommt der City Tree ins Spiel. Es handelt sich dabei grundsätzlich um hochtechnologische mit Moos bewachsene Flächen. Moos kann 13 verschiedene Feinstaubelemente aufnehmen und zerlegen. Noch dazu braucht Moos wegen der fehlende Wurzeln keine Erde, kann Trockenheit überstehen und wegen der großen Fläche viele Staubpartikel aufnehmen. In Bänke, Wände oder Werbetafeln integriert ist es ein platzsparender, wirkungsvoller Luftfilter.

Verknüpfung von Natur und Technologie

Ein City Tree ist aber weitaus mehr als nur eine Mooswand. Dahinter steckt eine hochkomplexes technologisches Konstrukt. Neben der ferngesteuerten Bewässerungs- und Nährstoffversorgung, sind die City Trees auch mit einer hochmodernen Sensorik zur Messung der Luftqualität ausgestattet. Darüber hinaus ist ein komplexer Ventilationsmechanismus nötig, um warme, verschmutzte Luft anzusaugen, bevor diese durch die Moosmatten gereinigt und gekühlt werden kann. Die City Trees sind damit eine Schnittstelle des Internet of Things und geben Umweltdaten in Echtzeit weiter.

Eine Chance für Städte?

Das Potenzial der City Trees ist enorm. Die Luftverschmutzung in einem Umkreis von 50 Metern wird um ein Drittel reduziert. Bei dem Pilotprojekt in Berlin konnten pro Jahr 12 Millionen Kubikmeter Luft gereinigt werden, was dem Volumen von 3000 Heißluftballons entspricht. Eine Leistung, für die es sonst 275 Bäume braucht. Ein großer Vorteil: Die City Trees brauchen deutlich weniger Platz und sind viel billiger als eine so große Anzahl an Bäumen. Ein guter Grund also, um die Forschung in diesem Bereich weiter voranzutreiben.

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18/2020 Solubag entwickelt wasserlöslichen Plastik-Ersatz

Plastikmüll ist eine große Umweltbelastung, besonders für die Meere. Es wird geschätzt, dass rund 75 Prozent des Meeres-Mülls aus Kunststoff besteht und jährlich ungefähr 10 Millionen Tonnen Plastikmüll hinzukommen. Diese Umwelt-Verschmutzung versucht Roberto Astete und Kollegen mit Solubag zu bekämpfen, indem sie ein Alternativ-Material zu Plastik bieten, dass wasserlöslich ist und somit die Umwelt nicht im Müll ertränkt.

Dieses Material soll das neue Go-to Material für Einmal-Tüten werden und die Meere belastende Plastiktüte schließlich ablösen. Solubag hat ein Alternativ-Material geschaffen, das Plastiktüten ablösen soll. Diese Tüten sollen nur fünf Minuten brauchen, um sich vollständig in Wasser aufzulösen, im Gegensatz zu den 500 Jahren, die Plastik benötigt um abgebaut zu werden. Dabei soll das Wasser samt aufgelöster Tüte sogar trinkbar sein und Mensch und Umwelt nicht belasten. Solubag zielt sogar darauf ab das Material so weiterzuentwickeln, um in der Zukunft auch wiederverwendbare Taschen produzieren zu können.

Wie wird dieses Material hergestellt?

Natürlich hält Roberto Astete das genaue Rezept geheim, doch er verrät, dass die Basis für das Material eine Mischung Polyvinylalkohol und unter anderem Zucker und Stärke ist. Polyvinylalkohol ist ein Kunststoff, der bereits 1924 entwickelt wurde und auch als Beschichtungs-Material für diverse Zwecke bereits benutzt wird. Dieser Kunststoff hat eben den großen Vorteil, dass er wasserlöslich ist und vor allem nicht toxisch. Es wird also kein Tropfen Öl zur Herstellung des Materials verwendet. Solubag wird es sogar in zwei verschiedene Varianten des Materials geben. Eine Variante ist löslich in kaltem Wasser und eine in warmem Wasser. Dabei zielen sie darauf ab die Kaltwasser-Variante für Einmal-Tüten zu verwenden und die Warmwasser-Variante für wiederverwendbare Tüten oder Taschen. Eine Solubag Tasche kann so auch zum Beispiel Regen bei dem Nachhauseweg vom Einkaufen widerstehen.

Verbot für Plastiktüten

In Chile, dem Herkunftsland der Solubag, und Ländern wie zum Beispiel Frankreich, Marokko oder Tansania sind Plastiktüten bereits verboten. Für die EU im gibt es im Allgemeinen noch kein Plastiktüten-Verbot, aber es gibt Pläne für eine stärkere Besteuerung. In Deutschland gibt es auch noch kein Verbot, jedoch sind Plastiktüten nur noch gegen eine Gebühr herauszugeben und nicht mehr kostenlos. Solubag vertreibt seine plastikfreien Einmal-Tüten bereits in EU-Ländern wie Tschechien und Italien, jedoch noch nicht in Deutschland. Das möchte Astete jedoch möglichst bald ändern.

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