Pro Jahr 77 kreative Ideen, die es schaffen können ...

Schlagwort: rollstuhl

31/2022: Der Walkerchair

Ständig auf Hilfe angewiesen zu sein ist nicht schön. Menschen mit Gehbehinderung wissen das nur zu gut. Der Walkerchair könnte ihnen das Leben bald erleichtern.

Barrieren und Hindernisse sind überall. So werden alltägliche Routen für Rollstuhlfahrer schnell zum Problem. Auf dem Weg hin zu mehr Selbstbestimmung kann der von Freemotion Systems entwickelte Walkerchair in Zukunft eine große Unterstützung sein.

Die Technologie hinter dem Walkerchair

Der an der TU Darmstadt entwickelte Walkerchair ist ein teilautonomer Rollstuhl, der Menschen mit Gehbehinderung dabei helfen soll alltägliche Barrieren zu überwinden. Auf ebenen Flächen kann sich der Walkerchair mit einem Radantrieb problemlos fortbewegen. Erkennt der Rollstuhl ein Hindernis, kommen die elektrisch angetriebenen Beine ins Spiel. Mit diesen kann der Walkerchair Treppen selbstständig überwinden und in Busse und Bahnen einsteigen. Möglich ist das wegen der Steuerung mit Künstlicher Intelligenz. Ein Sensor analysiert automatisch die Umgebung und meldet jegliche Hindernisse. Der Rollstuhl übernimmt dann eigenständig die Planung und Steuerung der Beinbewegung. Mit dem Auge des Walkerchairs, der sogenannten Visionbox, werden dreidimensionale Bilder erzeugt, mit denen der Rollstuhl stets ausbalanciert wird, um einen festen Stand zu gewährleisten.

Verbesserungen für Rollstuhlfahrer

Im Mittelpunkt der technischen Entwicklung steht hier ganz klar der Mensch. 1,6 Millionen Menschen sitzen in Deutschland im Rollstuhl und sind deshalb potenziell in ihrem Bewegungsradius eingeschränkt. Der Walkerchair kann Rollstuhlfahrern zu mehr Selbstbestimmung verhelfen. Wer sonst Hilfe dabei gebraucht hat, Barrieren zu überwinden, kann sich mit dem Walkerchair eigenständig bewegen. Das ist eine enorme Verbesserung zur Bewältigung des Alltags. Neben diesen Vorteilen bezüglich der Mobilität, haben die Walkerchairs auch finanzielle Vorteile. Wenn Barrieren selbstständig überwunden werden können, fallen Kosten für Wohnungsumbauten, Treppenlifts, Assistenz- und Fahrdienste nämlich in vielen Fällen weg.

Ein Projekt mit Zukunft

Freemotion Systems arbeitet mit Hochdruck an der Entwicklung eines Prototypen für den Walkerchair. Dazu arbeiten Wissenschaftler aus dem Bereich der Robotik und der Künstlichen Intelligenz eng miteinander zusammen. Neben der hauptsächlichen Zielgruppe der Rollstuhlfahrer, könnte der Walkerchair auch in anderen Bereichen angeboten werden. Der Einsatz in der Logistikbranche wäre beispielsweise denkbar. Der Walkerchair könnte hier schwere Pakete transportieren oder als Mobilitätshilfe in Gebäuden mit beschränkter Barrierefreiheit dienen.

Ein wirklich zukunftsträchtiges Projekt.

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09/2022: Elektrorollstuhl Scewo

Schweizer Studenten haben einen neuen Elektrorollstuhl, den Scewo Bro entwickelt, der mithilfe von Raupen sogar problemlos Treppen steigen kann. Die Innovation bringt Rollstuhlfahrerin eine gehörige Portion Unabhängigkeit zurück. Chapeau.

Wie kam der Scewo Bro zustande?

Entworfen wurde der elektrische Rollstuhl von 3 Züricher Studenten. Einer der Gründer suchte ein Thema für seine Masterarbeit in Maschinenbau und stieß bei der Suche auf das Thema „technische Assistenzsysteme für Menschen mit Behinderungen“.  Von dort an tat er sich mit Kommilitonen der Hochschule zusammen, um mit denen gemeinsam einen Elektro-Rollstuhl mit Rad- und Raupenantrieb zu entwickeln. Der entstandene Rollstuhl ist nicht nur selbst balancierend, sondern kann aufgrund der Raupentechnologie auch Treppensteigen. Die integrierte Technologie und Qualität spiegelt sich jedoch auch im Gewicht und dem Preis wider. Mit 162 Kilogramm ist der Rollstuhl definitiv kein Leichtgewicht und mit einem Neupreis von stolzen 36.000 Euro (ohne Kostenübernahme einer Krankenkasse) am oberen Ende des Preissegments angesiedelt.

Vorteile gegenüber herkömmlichen Rollstühlen

Als elektrischer Rollstuhl muss folglich nicht mehr angeschoben werden, sondern der Stuhl fährt dank seines Lithium-Ionen-Akkus mit 30 Amperestunden Kapazität bis zu 35 Kilometer weit bevor er geladen werden muss. Was aber wirklich kein anderer Rollstuhl bietet ist der hydraulische Sitz, der immer in der waagrechten bleibt, egal bei welcher Steigung. Der Sitz kann auch auf bis zu 87 cm Höhe angehoben werden. Dadurch können sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigung auf Augenhöhe begegnen, oder generell höher gelegene Sachen erreicht werden. Zudem kann kein anderer Rollstuhl über Kanten oder Treppen fahren. Gesteuert werden alle Aktionen entweder durch die am Rollstuhl angebrachte Steuerzentrale oder über die BRO-App, die auf jedem Smartphone installiert werden kann.

Das Ziel der Entwickler

Die Gründer selbst nennen ihren Rollstuhl „den Tesla unter den Rollstühlen“. Ihre Vision: Die gesamte Rollstuhl-Industrie zu revolutionieren. Beeinträchtigte Menschen sollen ein eigenständigeres und barrierefreieres Leben führen können. Ein Rollstuhl, mit dem jegliche Hindernisse bezwungen werden können ist der richtige Weg dazu.  Beim Design wurde sich an der Automobilindustrie orientiert. Eine Reibungslose Grundform mit LED-Streifen vorne und hinten sollen ein sportliches, futuristisches Erscheinungsbild liefern.

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67/2015 Überragende Innovation: neuer Rollstuhl basiert auf Segway-Prinzip

Eine Innovation, die auf den Rollstuhl angewiesene Behinderte förmlich beflügeln dürfte kommt jetzt aus Großbritannien. Dort hat der Erfinder Kevin Halsall seinen auf der Segway-Technik basierenden neuen Rolli vorgestellt.

Nach rund vier Jahren Entwicklungszeit und mit Unterstützung der Firma Segway sowie einigen anderen war es geschafft: der Erfinder Kevin Halsall hatte einen revolutionären, neuen Rollstuhl geschaffen. Der Innovationsgeist für die überzeugende Technik wurde getriggert durch die Schwierigkeiten, die sein auf den Rollstuhl angewiesener Kumpel hatte. Erläuterungen:

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Der pfiffige Rollstuhl aus dem Hause ogo Technology basiert auf dem Segway-Prinzip. Das Gefährt macht den Einsatz der Hände faktisch überflüssig, da der Rollstuhl nur per Gewichtsverlagerung bewegt bzw. gefahren wird. Bis zu 20 Stundenkilometer Geschwindigkeit sind möglich. Für unterschiedliche Gelände könne sehr einfach (siehe Video) ein Reifenwechsel gemacht werden.

Hinweis und wichtiger Zusatznutzen: Ganz nebenbei hat Halsalls Innovation einen sportlich-aktivierenden Effekt. Der Rollstuhlfahrer muss bei der Nutzung ständig seinen Rumpf und damit Muskulatur bewegen. Gesunderhaltung pur. Wir wünschen dem Erfinder von Herzen allen Erfolg der Welt.

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