Das Schreddern männlicher Küken war lange Zeit Gang und Gäge in deutschen Geflügel-Betrieben. Im Gegensatz zu den weiblichen Geschöpfen taugen die männlichen nicht zur Eier-Produktion und setzen auch für die Mast kein Fleisch an. Dieser widerwärtigen Praktik bzw. dem Töten von Küken durch Gas soll nun eine Maschine Einhalt gebieten, die das Geschlecht noch vorgeburtlich ermittelt und so ein Ausbrüten der Männchen vermeidet.
Man kennt die Bilder aus großen Geflügel-Betrieben wenn Küken auf einem Laufband transportiert und dann aufgrund ‘falschen Geschlechts’ industriell getötet werden. Für empathische Menschen ein widerwärtige Praxis und eine knallharte Folge der Massenproduktion. Damit könnte nun großflächig Schluss sein glaubt man einem Artikel aus der Sächsischen Zeitung. Auf der ‘Grünen Woche’ in der Hauptstadt zeigte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt im Januar eine Maschine, die das Geschlecht von Küken noch im Ei detektieren kann. Auf diese Weise wird das Geschlecht der Tiere pränatal ermittelt und die aus industrieller Sicht ‘falschen’ männlichen Geschöpfe werden erst gar nicht ausgebrütet. Die Logik dahinter: nur weibliche Küken können später als Hennen Eier legen. Darüber hinaus sind die männlichen Artgenossen zusätzlich ‘unwirtschaftlich’, weil diese im Gegensatz zu ihren weiblichen Pendants kaum Fleisch ansetzen und somit nicht zur Mast taugen.
Die Küken-Geschlechts-Detektor gibt es bislang nur als Idee und vorläufiges Modell. Laut den Machern aus dem Dresdner Unternehmen Evonta-Technology steht der Prototyp aber unmittelbar vor dem sprichwörtlichen Stapellauf um dann in einem Brut-Betrieb einer Testbatterie unterzogen zu werden. Zur Funktion wird folgendes berichtet: zunächst schneidet die Apparatur die Spitze der Eierschale mit einem Laser an, die in der Folge maschinell abgehoben wird. Dann werden die Blutgefäße des Mini-Kükens durchleuchtet. So wird die Chromosomen-Anzahl festgestellt. Weibliche Kandidaten, so eine Pressemitteilung, würden dann mittels eines kleinen Pflasters wieder verschlossen und weiter ausgebrütet. Zur Information: Ende 2017 sollte das widerwärtige ‘Küken schreddern’ – schon der Begriff macht fassungslos – ohnehin verboten werden. Umso schöner, wenn die Idee nun das Fundament schafft. Die Konstrukteure der smarten Maschine finden sich bei dem Dresdner Evonta-Technology GmbH.
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