Die Suche nach wirksamen Lösungen gegen Haarausfall hat zu einer Fülle von Methoden geführt. Die Ansätze reichen von Medikamenten über Haartransplantationen bis hin zu einem neuartigen ‘Helm’, der – iterativ angewendet – den Haarverlust Betroffener stoppen soll. Spannend. Die Details.
Das Kölner Startup Niostem hat einen ‘Helm’ – besser eine interaktive Kopfbedeckung – entwickelt. Das Teil wurde einer Pressemitteilung von einem Dr. Chacón-Martínez, einem Forscher für regenerative Medizin, entworfen. Der Helm soll den Haarausfall stoppen und das Haarwachstum fördern, ohne auf Medikamente oder invasive Verfahren zurückzugreifen.
Für wen ist der Helm gedacht und wie funktioniert’s?
Der Helm richtet sich speziell an Personen ab 18 Jahren mit erblich bedingtem Haarausfall in den Stufen II bis V der Elit-Skala. Es ist wichtig zu beachten, dass der Helm nur in den frühen bis mittleren Stadien des Haarausfalls wirksam sein soll. Bei fortgeschrittenem Haarausfall könnten die Haarstammzellen bereits zu lange inaktiv sein, was die Wiederherstellung des Haarwachstums erschwert. Der Helm basiert auf drei Prinzipien:
- Bioelektrische Stimulation: Durch schwache bioelektrische Impulse sollen ruhende Haarstammzellen im Follikel reaktiviert werden. Dieser Prozess soll die Umwandlung in Progenitorzellen fördern, die das Haarwachstum stimulieren.
- Stärkung der Follikel: Die reaktivierten Stammzellen sollen die Haarfollikel stärken, was zu gesünderem und dickerem Haar führen könnte.
- Kontinuierliche Anwendung: Um die Gesundheit des Haares zu erhalten, muss der Helm kontinuierlich für 30 Minuten täglich verwendet werden. Da das Hormon DHT, der Hauptauslöser für Haarausfall, weiterhin im Körper vorhanden ist, wird die tägliche Anwendung empfohlen, um den gewünschten Effekt aufrechtzuerhalten.
Feldversuche lassen erste Aussagen über die Effektivität des Helms zu. Eine Pilotstudie von Niostem zeigte eine Steigerung der Haardichte um etwa 42 Haare pro Quadratzentimeter. Im Vergleich dazu erreichen Haartransplantationen mit der DHI-Methode etwa 120 pro Quadratzentimeter. Medikamente wie zum Beispiel Minoxidil und Finasterid (die wir hier nicht empfehlen, sondern nur journalistisch erwähnen) erzielen eher niedrigere Werte. Es ist jedoch zu beachten, dass bisher nur jene Pilotstudie von Niostem selbst vorliegt. Zudem befindet sich der Helm noch in der Testphase. Weitere Forschung ist erforderlich, um die Wirksamkeit faktisch unter wissenschaftlichem Nachweis zu bestätigen.
Kann der Helm mit einer Haartransplantation kombiniert werden?
Die Entwickler der innovativen Kopfbedeckung streben an, Medikamente vor einer Haartransplantation überflüssig zu machen. Der Helm könnte den Haarausfall stoppen, ohne jedoch neues Haarwachstum an Stellen zu fördern, wo keine Haarfollikel vorhanden sind. Es bleibt abzuwarten, ob der Helm eine ernsthafte Alternative oder eher eine unterstützende Maßnahme zur Haartransplantation darstellt. Insgesamt zeigt sich, dass der Niostem-Helm gegen Haarausfall vielversprechend ist, aber weitere Forschung und klinische Studien notwendig sind, um seine langfristige Wirksamkeit und die potenzielle Rolle in der Haarbehandlung zu untermauern.
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