Gejagt, eingesperrt und mit Medikamenten gefüttert um dann spektakuläre Kunststücke vorzuführen. Delfine haben ein schweres Los unter den Menschen zu tragen. Eine geniale Erfindung aus San Francisco könnte nun das Leid in Delfinarien bekämpfen.

Delfine sind ganz besondere Tiere. Sie besitzen geistige Kapazitäten und eine hohe Emotionalität und machen somit dem Menschen Konkurrenz. In Freiheit leben die Meeresbewohner in großen Sozialverbänden, schwimmen am Tag bis zu 100 Kilometer weit und tauchen bis zu 300 Meter tief. In Gefangenschaft, wie zum Beispiel in Delfinarien, hingegen werden sie mit wenigen Artgenossen zusammen in enge Becken ohne Ausweichmöglichkeit gesperrt. In Folge des Stresses, den Delfine erleiden müssen, stellen sich oft schwerwiegende Gesundheitsprobleme dar. Diese gehen über psychische Krankheiten bis hin zu körperlichen Einschränkungen oder sogar dem Tod der Tiere. Roger Holzberg und Walt Conti von Edge Innovation aus San Francisco haben deshalb einen lebensechten Roboter-Delfin erfunden, der das Potenzial hat, die grausame Haltung von Meeressäugern in Gefangenschaft zu beenden.

Fast wie das Original

Für die überzeugende Delfindame haben sich die Entwickler an dem Original orientiert. Der High-Tech Meeressäuger hat ein Gewicht von 270 Kilogramm und den richtigen Auftrieb. Das Skelett wurde anatomisch korrekt nachgebaut, die Aktuatoren besitzen das Gewicht und die Beweglichkeit wie die echten Muskeln. Die Fettschicht und Organe werden von Nitrilkautschuk-Säcken imitiert und sorgen dank austariertem Volumen für den richtigen Auftrieb. Um die Delfindame zum Leben zu erwecken, beobachteten die Gründer echte Delfine und lernten, wie sie sich verhalten und bewegen. Gesteuert wird das Delfinweibchen über Animatoren mit Fernsehsteuerung.
Abgesehen von der Zeit und den laufenden Kosten, die durch die Delfindame gespart werden, müssen die Leiter sich nicht mehr in der Öffentlichkeit rechtfertigen. Delfinarien stehen nämlich ohnehin schon in der Kritik der Gesellschaft. So können, ohne an Gewinn zu verlieren, ethische Maßstäbe durchgesetzt werden. Aber das Beste am Robo-Delfin: Er muss weder seiner Mutter entrissen, noch in Gefangenschaft gezüchtet werden. Und das sollte es den Direktoren doch wert sein.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden