Deutsche Studenten haben nun den ersten Prototyp eines Koffers entwickelt, welcher mithilfe einer Kamera und eines intelligenten Systems seinem Besitzer automatisch folgt. Weitere Features wie eine Diebstahlsicherung sind geplant. Insbesondere Menschen mit körperlichen Einschränkungen soll so ein unabhängiges Reisen ermöglicht werden. Für uns hat das in erster Draufsicht auch was Humoriges … man stelle sich den Frankfurter Flughafen vor und hunderte von Koffern, die Ihren Besitzern ‘hinterher hecheln’. 🙂 Aber der Reihe nach …
Vier Studenten von der Universität des Saarlandes haben den ersten Prototypen des „Smartcase“ entwickelt. Dies ist ein Koffer, welcher dem Besitzer automatisch und selbständig hinterher fährt. Das Ganze ist durch ein System aus Sensoren und einer Kamera möglich. Insbesondere die Kamera ist das Herzstück dieses Koffers. Denn sie erkennt denjenigen, dem sie folgen soll. Ergänzend dazu registrieren die Sensoren eventuell auftauchende Hindernisse. Die Sensoren messen permanent die Entfernungen um den Koffer. Anschließend werden diese im Mikro-Prozessor ausgewertet. Diese Ergebnisse werden daraufhin in Form von Befehlen an die Elektromotoren weitergegeben. So kann die Route des Koffers andauernd neu bestimmt werden. Das ganze System haben die jungen Studenten dem Prozessor selbst erlernt.
Darüber hinaus haben die Studenten einige Zusätze für ihren Smartcase geplant. Zum einem eine Diebstahlsicherung durch ein GPS Modul und ein TSA Schloss. Zum anderen ist auch eine App Steuerung und eine Fingerabdruck Entsperrung geplant. Darüber hinaus soll auch ein Umschalten in den manuellen Modus möglich gemacht werden.
Natürlich würde so ein Koffer bei vielen Reisenden Anklang finden. Handgepäck, Jacke, Reiseunterlagen und Koffer zur gleichen Zeit zu transportieren kann nicht nur chaotisch, sondern auch anstrengend sein. Vor allem wenn die Zeit drängt, ist ein schwerer Koffer sehr störend. Dennoch sollen die Studenten bei ihrer ersten Überlegung gar nicht den normalen Reisenden im Kopf gehabt haben. Menschen mit diversen Einschränkungen wie Gehbehinderungen sollen von so einem Koffer profitieren können. So soll auch ihnen unabhängiges Reisen ermöglicht werden. Aber die Studenten denken bereits weiter. Denn das intelligente Sensorsystem könnte auch in der Lagerlogistik und dem Transportbereich Einsatz finden.
Seinen Ursprung hat der „Smartcase“ in einer Vorlesung von Professor Helmut Seidel über Mikromechanik an der Saarbrücker Universität gefunden. Hier sind schon zahlreiche gute und innovative Ideen für Prototypen entstanden. So kamen auf die gleiche Weise auch die drei System Engineering Studenten Josuha Summa, Till Mertin, Nick Kempel gemeinsam mit dem Informatik-Sstudenten Joshua Arens auf ihre Prototypen-Idee. Mit ihrem „Smartcase“ nehmen sie demnächst in Berlin vom 28. Bis 30. Oktober am Cosima-Wettbewerb teil. Ein Studentenwettbewerb, welcher vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) ausgeschrieben wird. Neugierige könne sich erste Impressionen der Entwicklung des „ Smartcase“ auf der Homepage der Entwickler ansehen.
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