Im Supermarkt sieht man sie überall. Von Lebensmitteln ist allerdings nicht die Rede, sondern von umweltschädlichen Plastikverpackungen. Das hat jetzt ein Ende und zwar mit Scoby, einer essbaren Alternative.

Dass der Einsatz von Plastik für zahllose Verpackungen ein Problem darstellt, sollte mittlerweile bekannt sein. Winzigste Plastikpartikel können problemlos in unsere Umwelt, insbesondere in unsere Ozeane und Flüssen gelangen. Bei einigen frischen Lebensmitteln wie Karotten sind Verpackungen nicht zwingend notwendig. Bei anderen allerdings schon. So benötigt die dünne Haut von Tomaten besonderen Schutz. Darüber hinaus werden die Hygienevorschriften immer strenger. Aus diesen Gründen werden heute mehr Lebensmittel verpackt als jemals zuvor. Und klar gibt es schon alternative Lösungen wie Papierverpackungen oder Mehrwegnetze. Diese erzeugen am Ende aber dennoch Müll. Eine Alternative ist allerdings anders als alle anderen. Gemeint ist Scoby Packaging, die essbare Verpackungslösung eines niederländischen Startups.

Essbare Folie aus Hefepilzen

Der Name der Verpackung lässt auch gleichzeitig die Besonderheit derselben vermuten. Scoby ist ein im Englischen häufig verwendetes Akronym für eine symbiotische Kultur von Bakterien und Hefen, es handelt sich also um eine Art Hefepilz, der im Einklang mit Bakterien steht. Genutzt wird der Scoby schon seit längerem zur Herstellung von Kombucha, einem fermentierten Teegetränk. Der Pilz wird im Labor in flachen Behältnissen auf einer flüssigen Oberfläche bei einer Temperatur zwischen 20 und 30 Grad gezüchtet. Am Ende des Prozesses steht dann ein gelatineartiger Biofilm, der als alternative Lebensmittelverpackung vor allem für Frischeprodukte wie Obst und Gemüse dienen kann. Und wie bereits erwähnt sogar mit den enthaltenen Produkten verzehrt werden kann. Für manche könnte die quallen-artige Konsistenz des Pilzes allerdings gewöhnungsbedürftig sein. Diesen Personen sei jedoch gesagt, dass der Verzehr der Verpackungslösung kein Muss ist. Da die zellulose-artige Folie komplett biologisch ist, kann sie rückstandsfrei entsorgt werden. Besser geht’s wohl nicht, oder?

Nicht nur Verpackungsfolie, sondern auch Lederersatz

Der Scoby hat allerdings noch mehr drauf. Mit seinem Einsatz kann in der Lederherstellung komplett auf tierische Produkte verzichtet werden. Mithilfe des Scoby wird nämlich veganes Leder hergestellt. Über die Färbung des Tees, in dem der Scoby wächst, und durch die zusätzliche Zugabe von Farbstoffen nach der Fermentierung können auch verschiedenste Farbvariationen und einzigartige Farbeffekte erzielt werden. Die Kleidung ist genauso wie die Verpackungsfolie ohne Probleme biologisch abbaubar und kann dem Boden sogar noch als Nährstoff hinzugefügt werden. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin definitiv Fan des kleinen Scobys.

Video gibt’s leider nur in Englisch..

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