Pilze sind absolute Allrounder! Mal gibt es solche zum Essen, solche, die gut für die Gesundheit sind und wiederum andere aus denen zahlreiche Produkte hergestellt werden können. Und jetzt gibt es etwas namens Mylo, das seiner tierischen Konkurrenz in Zukunft ordentliche Konkurrenz machen könnte.

Wo es geht, sollte tierisches Leid reduziert werden. Wieso nicht also auch, wenn’s um Leder geht? Hierfür werden junge wie erwachsene Tiere immer noch geschlachtet, um mit ihnen tierisches Leder herzustellen. Noch dazu trägt tierisches Leder zur illegalen Waldrodung bei und noch viel schlimmer, es gibt keinerlei Textilsiegel. Sprich, das Leder lässt sich nicht bis zur Farm zurückverfolgen. Wer weiß, unter welchen Umständen das Tier, auf dem du vielleicht eben sitzt, gelebt oder geschlachtet wurde. Anders als bei deinem Apfel, wo du extra auf einen regionalen und biologischen Anbau achtest, weißt du dies sicherlich nicht. Und ja, es gibt da bereits eine Alternative, das Kunstleder. Aber: Schon mal gehört, dass dieses aus Erdöl besteht? Wie soll’s auch anders sein.. Nachhaltig, umweltfreundlich und tierlieb ist also beides so gar nicht. Es muss eine andere Alternative her und diese gibt es nun mit: Mylo.

Ein Pilz namens Mylo

Mylo ist eine vegane Alternative zu tierischem und künstlichem Leder. Und es ist natürlich, denn es besteht aus Myzel. Myzel ist ein natürlich vorkommendes, nachwachsendes und biologisch abbaubares Pilzgeflecht. Solch ein Geflecht erstreckt sich über riesige Flächen unter der Erde. Viele kleine Fäden bilden dabei ein gewaltiges unterirdisches Netzwerk. Entwickelt wurde das vegane Leder vom US-amerikanischen Biotechnologie-Unternehmen Bolt Threads. Im Labor schafften es die Wissenschaftler unter gleichen Bedingungen wie in der Natur mit Mulch, Luft und Wasser den Prozess des Wachstums eines solchen Myzels nachzuahmen. Dieser Herstellungsprozess benötigt lediglich ein paar Tage. Danach wird das Myzel geerntet, mit Wasser vermischt und püriert. Anschließend wird diese Masse in eine lederähnliche Struktur gepresst und getrocknet. Mylo kann auf diese Weise auf der ganzen Welt angebaut und verarbeitet werden, egal ob auf landwirtschaftlichen Flächen, in der Natur oder eben im Labor. Somit hat das vegane Leder nur wenige Auswirkungen auf unsere Umwelt.

Pilzleder-Revolution in der Modebranche?

Mylo sieht aus wie echtes Leder und fühlt sich auch so an. Gerade deshalb ist die Modebranche sehr an dieser Alternative interessiert. Bereits namhafte Designerlabel haben den Einsatz getestet, egal ob Klamotten oder Schuhe. Mylo könnte also absolut das Potential haben, die Modebranche zu revolutionieren. Aber nicht nur diese, denkbar wären weitere Branchen, wie die Möbel– oder auch Automobilherstellerbranche. Noch kann allerdings keine Aussage über die Langlebigkeit des veganen Leders getroffen werden, weshalb es hier noch einige Test durchlaufen muss, bevor der große Roll-Out stattfinden kann. Wir sind ganz gespannt, wie es hier weiter geht!

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