Eine Großstadt ohne Luftverschmutzung ist in der heutigen Zeit illusorisch. Der hohen Feinstaubbelastung will ein Berliner Startup nun mit innovativen City Trees entgegenwirken.
Dass Wasser gefiltert wird ist nichts neues. Aber warum machen wir das gleiche nicht mit unserer verschmutzten Luft? In der Natur sorgen Pflanzen dafür, dass die Luft regelmäßig gereinigt wird. Dieses Wissen hat sich Green City Solutions zunutze gemacht und eine mit dem City Tree eine Konstruktion aus Moos und modernster Technik entwickelt, die die Luftqualität in Städten deutlich verbessern kann.
Die Idee hinter den City Trees
Ungefähr 7 Millionen Menschen sterben jährlich an den gesundheitlichen Folgen von Feinstaub. Dieser verursacht Herz-Kreislaufstörungen, Atemwegserkrankungen und sogar Krebs. Leider ist es schwierig das giftige Pulver aus der Luft zu filtern. Viele Pflanzen sind natürliche Luftfilter. Leider ist in Städten kein Platz, um ganze Wälder anzupflanzen. Hier kommt der City Tree ins Spiel. Es handelt sich dabei grundsätzlich um hochtechnologische mit Moos bewachsene Flächen. Moos kann 13 verschiedene Feinstaubelemente aufnehmen und zerlegen. Noch dazu braucht Moos wegen der fehlende Wurzeln keine Erde, kann Trockenheit überstehen und wegen der großen Fläche viele Staubpartikel aufnehmen. In Bänke, Wände oder Werbetafeln integriert ist es ein platzsparender, wirkungsvoller Luftfilter.
Verknüpfung von Natur und Technologie
Ein City Tree ist aber weitaus mehr als nur eine Mooswand. Dahinter steckt eine hochkomplexes technologisches Konstrukt. Neben der ferngesteuerten Bewässerungs- und Nährstoffversorgung, sind die City Trees auch mit einer hochmodernen Sensorik zur Messung der Luftqualität ausgestattet. Darüber hinaus ist ein komplexer Ventilationsmechanismus nötig, um warme, verschmutzte Luft anzusaugen, bevor diese durch die Moosmatten gereinigt und gekühlt werden kann. Die City Trees sind damit eine Schnittstelle des Internet of Things und geben Umweltdaten in Echtzeit weiter.
Eine Chance für Städte?
Das Potenzial der City Trees ist enorm. Die Luftverschmutzung in einem Umkreis von 50 Metern wird um ein Drittel reduziert. Bei dem Pilotprojekt in Berlin konnten pro Jahr 12 Millionen Kubikmeter Luft gereinigt werden, was dem Volumen von 3000 Heißluftballons entspricht. Eine Leistung, für die es sonst 275 Bäume braucht. Ein großer Vorteil: Die City Trees brauchen deutlich weniger Platz und sind viel billiger als eine so große Anzahl an Bäumen. Ein guter Grund also, um die Forschung in diesem Bereich weiter voranzutreiben.
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