Eine Kuh aus Metall beliefert die Menschen in Pokot mit ausreichenden Strom. Die Firma Yolk hat diese Solar-Ladestation entwickelt und Kinder, welche die Schule besuchen können jeden Tag einen vollgeladenen Akku mit nach Hause nehmen. Für die Menschen vor Ort ist der Strom kostenlos und soll auf diese Weise die Kinderarbeit bekämpfen.

Eine Kuh mitten in Afrika soll den Menschen den Strom für das tägliche Leben liefern. Es handelt sich dabei um die sogenannte „Solar Cow“ von der Firma Yolk. Sie besteht aus einem Metallgerüst, welches Lithium-Ionen Akkus mithilfe von Solarzellen aufladen kann. Die geladenen Akkus können einfach am „Euter“ der Kuh an- und abgesteckt werden. Das Ganze erinnert dabei teilweise an den Melkvorgang einer Kuh. Die tragbaren Powerbanks, auch „Power Milk“ genannt, können dann aufgrund ihrer handlichen Form mit nach Hause genommen und am nächsten Tag wiederaufgeladen werden. Um die Menschen davon abzuhalten aus Geldnot die tragbaren Akkus zu verkaufen, werden dafür herstellerspezifische Anschlüsse genutzt. Dies soll einen anderweitigen Gebrauch unattraktiv machen.

Ladestation an der örtlichen Schule

Die „Kuh-Ladestation“ befindet an der örtlichen Schule in Pokot in Kenia. Dies hat auch einen bestimmten Grund. Vielen Kindern wird der Gang zur Schule verweigert, da sie aufgrund von Geldnot beim täglichen Arbeiten oder Sammeln des Feuerholzes zum Kochen helfen sollen. Wenn die Kinder allerdings nach ihrem Schultag ausreichend Strom für den Haushalt „mitbringen“ können, wird der Gang zur Schule für die Eltern attraktiv. Denn aufgrund des unzureichenden Stromnetzes gibt es kaum andere Möglichkeiten Strom nutzen zu können.

Viele Transaktionen über das Handy

Insbesondere für das Laden des Handys müssen die Menschen in Kenia meist fünf bis sechs Stunden Fußweg einplanen, um einen Laden mit Stromanschluss zu finden. Darüber hinaus ziehen die Ladevorgänge hohe Kosten mit sich. Im ersten Moment mutet das Aufladen des Handys allerdings widersprüchlich an. Doch was viele nicht wissen, über das Handy laufen fast alle Transaktionen in Ländern wie Kenia ab. Ein Handel von Lebensmittel und anderen Waren ohne Handy soll nur bedingt möglich sein.

Kampf gegen Kinderarbeit

Rund 20 Prozent ihres monatlichen Einkommens sollen Haushalte dank dem Strom der „Solar Cow“ sparen können. Die Ladekapazität soll den Bedarf eines durchschnittlichen kenianischen Haushaltes decken können. Dabei ist jeder tragbarer Akku mit dem individuellen Namen des Kindes beschriftet. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass jeder seine eigene Powerbank mit nach Hause nimmt und auch wirklich das jeweilige Kind den Unterricht besucht. Darüber hinaus soll das Solar-Projekt auch das Bewusstsein für Energie und Klimaschutz in diesen Problemländern verbessern. Der wesentliche Clou dahinter, ist, dass aufgrund der vielen Sonnenstunden der Ladevorgang der „Power Milk“ keine zusätzlichen kosten veursachen soll.

Koreanische Firma Yolk als Begründer

Erfinderkopf dieser innovativen Idee ist die Südkoreanerin Sen Chang. Bereits 2015 gründete sie die Firma Yolk. Rund vier Jahre später konnte die Firma mit ihrem Energie-Projekt „Solar Cow“ den CES Innovation Award gewinnen und ebenso Rang drei des Green Tech Festivals 2019 in der Kategorie Start-up of the Year für sich entscheiden. Für uns eine geniale und zugleich umweltschonende Idee, welche es verdient hat weiter gefördert zu werden. Weitere Projekte sind in ländlichen Gebieten Indiens und Indonesiens geplant. Interessierte finden weitere Infos auf der Webseite von Yolk. Das folgende Video veranschaulicht das Konzept der „Solar Cow“ noch einmal genauer.

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