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Schlagwort: plastik-ersatz

19/2022: Traceless: Das abbaubare Plastik

Plastikmüll wird zu einem immer größeren Problem. Mit einer kompostierbaren Plastikalternative könnte Traceless Materials  den Kunststoffmarkt nun revolutionieren.

Der Großteil aller jemals produzierten Kunststoffe lagert auf Mülldeponien oder schwimmt im Meer – und dieser Müllberg wird immer größer. Dem wollen Anne Lamp und Johanna Baare, die Gründerinnen von Traceless Materials, nun ein Ende setzen. Eine Welt ohne Plastik. Das ist die Vision der Gründerinnen. Mit ihrem Start-Up haben sie eine ganzheitlich nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen geschaffen. Eine Idee, die den Markt langfristig verändern könnte.

Was ist traceless?

Auf den ersten Blick ist das traceless Material herkömmlichem Kunststoff sehr ähnlich. Es ist diesem aber aus Umweltsicht weit überlegen. Der Stoff ist biobasiert und vollständig kompostierbar. Ein weggeworfener traceless Artikel verschwindet in 2 bis 9 Wochen spurlos. Hergestellt wird das Material aus Reststoffen der Agrarindustrie. Aus Rückständen von beispielsweise Getreide wird ein Granulat hergestellt, das dann in vielfältige Formen gebracht werden kann. Von Hartplastik bis hin zu feinen Folien und Beschichtungen ist alles möglich. Die Idee dazu ist keinesfalls neu. Bereits vor 100 Jahren wurde Plastik aus Naturstoffen wie Cellulose hergestellt. Schon bald wurde diese Vorgehensweise von der Ölindustrie verdrängt, weil die Nutzung von Erdöl in der Kunststoffproduktion sehr billig ist.

Umweltfreundliche Herstellung

Der naheliegendste Vorteil von traceless ist, dass es der Umweltverschmutzung durch Plastikmüll entgegenwirkt. Darüber hinaus werden fossile Energieträger geschont, weil kein Erdöl verarbeitet wird. Die Produktion ist außerdem auf weniger Wasser angewiesen. Traceless materials verzichtet zusätzlich auf die Nutzung von umwelt- oder gesundheitsgefährdenden Chemikalien. Trotz der Nutzung von Agrarstoffen muss es darüber hinaus keine Änderungen in der Landnutzung geben, weil sowieso vorhandene Reststoffe verwendet werden und deshalb keine Umstellung der Landwirtschaft nötig ist.

Eintritt in einen umkämpften Markt

Allgemein gibt es trotz der Umweltproblematik kaum Bemühungen gute Plastikalternativen zu finden. Grund dafür ist der stark preisgetriebene und umkämpfte Markt. Plastik ist einfach zu billig, als dass andere Ideen sich durchsetzen könnten. Bis 2030 allerdings müssen alle Kunststoffverpackungen entweder recycelbar oder wieder verwendbar werden. Deshalb ist die Nachfrage nach traceless in der Konsumgüterindustrie groß. Das Start-Up will sein Produkt zuerst für Versandverpackungen im E-Commerce Bereich einsetzen. Mit dem Versandhaus Otto haben sie bereits ihren ersten Großabnehmer. Ein erster Schritt hin zu einer großen Veränderung auf dem Kunststoffmarkt.

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46/2019 Biologisch abbaubares „Plastik“: Ersatz für heute klassische Verpackungen?

Eine biologisch abbaubare Verpackung soll in naher Zukunft Plastik ersetzen können. Sie besitzt dabei ähnliche Eigenschaften wie das gewöhnliche Plastik, nach ihrer Zersetzung aber, soll nichts mehr von ihr übrig sein. Ferner soll die neue Verpackung für fast alle Lebensmittel und Produkte verwendet werden können.

Ein Start-up aus Israel hat es sich zur Aufgabe gemacht den großen Mengen an verwendeten Kunststoffverpackungen für Lebensmittel und Co. endlich ein Ende zu setzten. So entwickelte das Unternehmen „TIPA“ ein Material, welches eine ähnliche Haltbarkeit, Flexibilität und Transparenz wie Kunststoff besitzt. Aber im Unterschied dazu ist das neu entwickelte Material laut TIPA hundertprozentig kompostierbar. Dies gilt auch für alle verwendeten Klebstoffe dieser Verpackung, denn für die Produktion werden zum größten Teil nur pflanzliche Stoffe wie zum Beispiel Getreide verwendet.

Orientiert haben sich die Wissenschaftler aus Israel an der Schale einer Orange. Diese schützt das Innere perfekt und zersetzt sich zudem vollständig. Damit sich die neue TIPA-Verpackung auch zersetzen kann, müssen lediglich die richtigen Bedingungen zur Kompostierung herrschen. So bleiben nach der Zersetzung nur noch Wasser, Kohlendioxid und organische Materialien zurück. Die organischen Materialien können daraufhin von Bakterien zersetzt werden, weshalb am Ende gar nichts mehr über bleiben sollte.

Verwendung soll die biologisch abbaubare Verpackung bei Tiefkühlprodukten, Frischwaren oder Bekleidung finden. Deshalb haben bereits einige Supermärkte und auch Online-Bekleidungsshops die Verpackung von TIPA eingeführt. Denn auch die Herstellung dieser Verpackung ist gar nicht so kompliziert, wie es sich zu Beginn anhört. Bereits bestehende Maschinen zur Produktion von herkömmlicher Plastikfolie sollen nämlich leicht auf die Produktion der TIPA-Folie umzustellen sein.

Der Hauptsitz von TIPA befindet sich in Hod Hasharon. Das ist eine Stadt in Zentralisrael, welche die Gründer unter anderem zu ihrer Ersatz-Verpackung angetrieben hat. Denn in Israel gibt es nur für Dosen und kleine Trinkflaschen einen geringen Pfandbetrag von rund 7 Cent. Für größere Flaschen wird vorab kein Pfand gefordert. Zwar gibt es einige Recycling-Mülleimer für diese Flaschen, nichtsdestotrotz werden diese nur eher mäßig genutzt. Aufgrund dessen landen immer noch viele von diesen und andere Plastik-Verpackungen in Parks und Gewässern innerhalb des Landes.

Für Neugierige ein Video zu der neuen „Plastik-Verpackung“. Hier kann man sich die Optik und Kompostierfähigkeit der TIPA-Verpackung genauer ansehen.

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