Pro Jahr 77 kreative Ideen, die es schaffen können ...

Schlagwort: blindenhilfe

21/2022: Routago: Das inklusive Fußgängernavi

Alltägliche Routen werden für Menschen mit Sehbehinderung schnell zur Herausforderung. Die Routago Assist App ist ein erster Schritt hin zu mehr Sicherheit und Selbstbestimmung.

Knapp 285 Millionen Menschen leiden weltweit an einer Sehbehinderung. Vor allem in Großstädten ist es für sie schwierig, sich eigenständig zu bewegen. Ob mehrspurige Straßen, fehlende Gehwege oder Hindernisse. Gefahren lauern überall. Die Routago Assist App ist die erste App weltweit, die sich diesen Problemen stellt, und mit ihrer Fußgängernavigation eine Lösung hin zu mehr Selbstbestimmung anbietet.

Was unterscheidet die App von herkömmlichen Navigationsapps?

Allgemein ist die Routago Assist App mit herkömmlichen Navigationsapps vergleichbar. Sie ist allerdings so programmiert, dass sie speziell an die Bedürfnisse von blinden und sehbehinderten Menschen angepasst ist. Ein klarer Fokus liegt auf der Sicherheit der Nutzer. Man wird gezielt von vermeintlich gefährlichen Etappen weggeleitet und stattdessen auf Routen abseits von viel befahrenen Strecken gelotst. Risikoreiche Wege quer über mehrspurige Straßen oder fehlende Barrierefreiheit gehören damit der Vergangenheit an. Das macht die App nicht nur für Blinde und Sehbehinderte interessant, sondern auch für Kinder und Rollstuhlfahrer.

Funktionen der Routago Assist App

Auf der ganzen Welt können sich Fußgänger auf sicheren und barrierefreien Wegen navigieren lassen. Routago findet gezielt sichere Übergänge, Unterführungen und Fußgängerampeln mit Tonsignalen. Darüber hinaus werden Wege durch Fußgängerzonen vorrangig behandelt. Die Sprachanweisungen sind dabei sehr exakt. Selbst Treppen und Durchgänge werden rechtzeitig angekündigt. Ein weiterer Vorzug der App ist, dass Points-of-Interest angekündigt werden. Darunter fallen nicht nur Geschäfte oder Restaurants, sondern auch Orte wie Briefkästen, Haustüren oder Parkbänke. Des Weiteren identifiziert die Objekterkennung über die Kamera des Smartphones Hindernisse wie Menschen oder Autos.

Fokus auf Nutzerfreundlichkeit

Die Anwendung ist genau wie die Routen barrierefrei und verständlich. Natürlich ist auch die Voice Over-Funktion optimiert. Außerdem ist es möglich favorisierte Strecken aufzuzeichnen, zu speichern und so immer wieder auf sie zuzugreifen. Diese können auch mit dem Umfeld geteilt werden. Die App lernt dabei niemals aus. Künstliche Intelligenz sorgt für eine kontinuierliche Verbesserung der Funktionen. Auf diesem Weg könnte die App bald immer mehr Menschen helfen sich selbstständig fortzubewegen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

75/2021: Sehprothese für Blinde

Sehen ohne die Augen zu benutzen. Was völlig absurd klingt soll in Zukunft aber möglich sein. Forscher arbeiten an einer Sehprothese, die direkt am Gehirn implantiert wird.

Was steckt dahinter?

Medizintechniker arbeiten derzeit an einer Sehprothese, die anstatt am Auge oder Sehnerv direkt am Gehirn implantiert wird. Eine solche Sehprothese, wurde bereits ausgetestet und der Spanierin Berna Gomez als erster eingesetzt. Ihr wurde eine Mikroelektrode mit 96 Nadeln in die Sehrinde implantiert. Mit dieser mutigen Aktion will die Spanierin helfen, die Forschung auf diesem Gebiet voranzutreiben und so anderen sehbehinderten oder blinden Menschen zu helfen.

Wie funktioniert die Sehprothese?

Die Sehprothese kann die Neuronen in der Sehrinde stimulieren. So entstehen Lichtwahrnehmungen (Phosphene), die nicht durch tatsächliches Licht, sondern durch Reize ausgelöst werden. Während es zunächst schwer für die Probandin war, einen Unterschied zwischen spontan entstandenen und stimulierten Phosphenen zu erkennen, lernte das Gehirn schnell diese zu unterscheiden.  Zunächst konnte Sie vertikale und horizontale Linien unterscheiden, dann immer mehr und komplexere Formen. So gelang es den Forschern auch einzelne Buchstaben durch Phosphene darzustellen, die die Spanierin dann tatsächlich “sehen” konnte. Nun wollte man noch weiter gehen und echte Formen die vor der Spanierin lagen, darstellen. Dafür nutzte sie eine Brille, die Bilder in elektronische Signale umwandelt. So konnten die Informationen über die Sehprothese ans Gehirn weiter gegeben werden. Und tatsächlich konnten erste Formen wie beispielsweise ein Quadrat auf einem Bildschirm wahrgenommen werden. Mit mehr Übung gelang das auch immer besser.

Die Zukunft der Sehprothese

Auch wenn das Experiment ein riesen Erfolg war – an der Technik muss noch viel weiterentwickelt werden. Mit einer ausgefeilten Technik und viel Übung könnte es blinden und Sehbehinderten Menschen in Zukunft wieder ermöglicht werden, tatsächlich zu sehen. Auch wenn nur einzelne Formen und Umrisse erkannt werden können, wird diesen Menschen so ein Stück Sehkraft zurückgegeben. “Die Prothese könnte jemandem ermöglichen, Menschen, Türen oder Autos leichter zu identifizieren. Sie könnte deren Unabhängigkeit und Sicherheit erhöhen. Daran arbeiten wir”, so Richard A. Normann, Bioingenieur.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

09/2017 Bahnbrechend: Brille eSight ermöglicht Blinden wieder das Sehen

Die sogenannte eSight-Brille soll Blinde wieder sehen lassen. Das vollmundige Versprechen der Innovatoren aus Kanada scheint tatsächlich fundiert zu sein. So finden sich im Netz, insbesondere auf Youtube viele Anwender-Videos klinisch blinder bzw. stark sehbehinderter Menschen, die hellauf begeistert von der neuen Brille sind.

Blinden Menschen wieder zu Sehvermögen zu verhelfen – eine solche Errungenschaft wäre keine kleine, sondern eine echte Revolution. Wissenschaftler aus Kanada haben schon vor einigen Monaten ein Produkt auf den Markt gebracht, das genau das verspricht. Und die Tests sind mehr als viel versprechend! Die eSight ist eine elektronisch aufgerüstete Brille, die ein von digitalen Sensoren aufgenommenes Bild optimiert. Eine Schnittstelle ermöglicht es dem Nutzer in der Folge das maschinell inszenierte Bild über Helligkeits- und Kontrast-Veränderungen anzupassen. Darüber hinaus können Szenen auch eingefroren oder vergrößert werden. Die einzige minimale Einschränkung ist, dass Nutzer über ein kleines Rest-Sehvermögen verfügen müssen, dass die eSight funktionieren kann.

Die Erfindung der eSight ist nun schon so einige Monate alt und wir wundern uns, wie uns das entgehen konnte. Die Berichterstattung zu der beeindruckenden Technik hat schon beinahe alle Hürden genommen, wie man auf der Seite der Macher sieht. Fans von Bewegtbild werden auf Youtube fündig:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

© 2024 RAKETENSTART

Theme von Anders NorénHoch ↑