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Schlagwort: beton

19/2021 Sonocrete: Der Beton der Zukunft?

Beton ist neumodern, schick und clean. Er kommt im Außenbereich, mittlerweile aber auch viel im Innenbereich zum Einsatz. Dabei ist er eine ziemliche Umweltsünde. Das könnte sich in Zukunft aber ändern.

Überall wird über Nachhaltigkeit debattiert, in sämtlichen Lebensbereichen findet ein Wandel zu mehr Umweltfreundlichkeit statt, aber wie sieht es mit der Bauindustrie aus? Einer der am häufigsten verwendeten Baustoffe auf unserem Planeten ist Beton. Bei dessen Herstellung wird allerdings eine Menge an Kohlendioxid produziert. So ist die Beton-Industrie für ca. 8% der weltweiten vom Menschen verursachten CO2-Emissionen verantwortlich. Nun bahnt sich langsam aber sicher eine Beton-Revolution an.

Grau, Fest, Stabil. Beton. Oder doch lieber Sonocrete?

Der Erfinder, der die Beton-Revolution initiieren könnte, ist Ricardo Remus. Er hat mit Sonocrete einen klimafreundlichen Beton entwickelt, der dem herkömmlichen in nichts nachsteht. Nicht in der Stabilität, nicht in der Langlebigkeit. Anders als bei der Herstellung des üblichen Betons, bei dem Kies, Sand, Wasser und Zement vermengt werden, werden für den Sonocrete vor dem eigentlichen Prozess nur die reaktiven Bestandteile Wasser und Zement vermischt. In diese Mischung werden sofort Ultraschallwellen hinzugefügt, die die benötige Energie hinzuführen. Diese einzigartige Vorgehensweise der Ultraschallbehandlung führt zu einer massiv schnelleren Aushärtung des Betons. Die Voraussetzung für eine zügigere Aushärtung ist beim Sonocrete so noch vor der eigentlichen Füllung in die Form gewährleistet. Denn beim herkömmlichen Beton braucht es eine Behandlung mit heißem Dampf oder eine Wärmekammer, um ihn feste werden zu lassen. Woher kommt nun der Name Sonocrete? Sono steht für Sonochemie. Diese beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Schallwellen auf chemische Reaktionen. Und Concrete ist englisch für Beton.

Die Vorteile von Sonocrete

Das Verfahren von Ricardo Remus bringt einige Vorteile mit sich. So wird durch die Ultraschallwellen bspw. der CO2-Ausstoß bis zur Hälfte reduziert. Der Energieverbrauch kann sogar um bis zu 75% eingespart werden, wodurch sich ebenfalls die Energiekosten um einiges verringern. Nicht zuletzt spricht die weitaus bessere Produktionsgeschwindigkeit für Sonocrete. Er könnte definitiv der Beton der Zukunft sein!

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37/2015 Innovation: Beton, der sich selbst repariert

Bio-Beton, der seine Risse und Klüfte selbst heilen kann? Durch den findigen Niederländer Hendrik Marius Jonkers könnte diese zunächst grotesk anmutende Idee bald Realität werden. Die “Wunden im Stein” reparieren Bakterien, die bis zu 200 Jahre im Beton eingeschlossen überleben können um dann als Kalkstein produzierende Lebewesen “heilend” tätig zu werden.

Der Mikrobiologe Hendrik Marius Jonkers bzw. dessen interdisziplinäre Forschung steht ab sofort für selbst heilenden Beton. Gemäß einer Presseinformation bei Analytik News könnte ein Beton, der in der Lage ist sich bei Rissen “selbst zu heilen” bald Realität werden. Jonkers Bio-Beton arbeitet mit im Material befindlichen Bakterien, die bei auftretenden Schäden wie von Geisterhand erwachten. Durch eigene Stoffwechsel-Produkte produzieren diese Kalkstein. in der Folge schließen sich Risse und Klüfte wie von Geisterhand gewissermaßen in einem Selbstheilungsprozess.

Beton ist das mit Abstand am meisten verbaute Material. Durch Jonkers Erfindung könnten die Kosten für die Betonherstellung und Instandhaltung verringert werden. Und darüber hinaus könnten die durch Schäden entstehenden CO2-Emmissionen eingedämmt werden. ” … der bakterienhaltige Bio-Beton verlängert die Lebensdauer von Brücken, Straßen und anderen Bauwerken und eröffnet damit völlig neue Perspektiven für die Betonproduktion”, so wird EPA-Präsident Benoît Battistelli bei der Bekanntgabe der Finalisten des europäischen Erfinderpreises zitiert. Hendrik Marius Jonkers ist mit seinem phänomenalen Bio-Beton einer von drei Finalisten für den am 11. Juni in Paris verliehenen Preis.

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