Die Modebranche ist einer der größten Klimasünder, der sogenannten Fast-Fashion werden bis zu 10 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen zugeschrieben. Die Verbreitung von Mikroplastik, ein enorm hoher Wasserverbrauch und giftige Chemikalien für die Färbung der Stoffe kommen noch dazu. Dagegen möchte das Startup Vienna Textile Lab etwas unternehmen.

Bunt und knallig oder gedeckt und unauffällig: Farben sind in der Modewelt ein wichtiges Mittel, um sich auszudrücken und gar nicht wegzudenken. Allerdings sind die Prozesse, Stoffe einzufärben besonders umweltschädlich. Vienna Textile Lab verwendet statt schädlicher, synthetischer Farbstoffe biobasierte Alternativen, um die Modewelt etwas klimafreundlicher zu gestalten.

Färben mit Bakterien bei Vienna Textile Lab

Die Stoffe werden üblicherweise mit chemischen und wasserintensiven Farbstoffen gefärbt. Bei Vienna Textile Lab hingegen wird mit Bakterien, Pilzen und Algen gearbeitet. Diese produzieren während des Stoffwechsels bunte Pigmente, welche vom Team von Vienna Textile Lab zu einem Pulver weiterverarbeitet werden. Damit werden anschließend die Stoffe gefärbt.

Die Bakterien stellen damit die umweltfreundlichste und ressourcenschonendste Art zur Herstellung von Textilfarbe dar. Sie kommen in der Natur vor und müssen nicht künstlich hergestellt werden, zudem können die Bakterien-Stämme in Laboren gelagert und gezüchtet werden. Auf diese Weise wird keine landwirtschaftliche Fläche benötigt und auf teure, umweltschädigende Rohstoffe wie Rohöl oder Erze kann verzichtet werden. Zusätzlich wird während des Prozesses kaum CO2 ausgestoßen.

Mit den biobasierten Farbstoffen soll der Produktionsprozess von Kleidung dekarbonisiert, die Textilbranche im allgemeinen nachhaltiger gestaltet und Lieferketten verkürzt werden.

Wo kommt die biobasierte Färbung zum Einsatz?

Mit den biobasierten Alternativen können sowohl pflanzliche und tierische als auch synthetische Textilfasern gefärbt werden. Die Anwendung bei gängigen Materialien wie Baumwolle, Wolle, Seide und Polyester stellt keine Herausforderung dar und ist auch bei Garn und Fasern anwendbar.

Der Luxuskonzern Kering, zu dem unter anderem auch die Marke Gucci gehört, testet in einem Pilotprojekt bereits die Bio-Farbe von Vienna Textile Lab. Im Innovationslabor des Konzerns wurden Hemden aus Baumwolle eingefärbt, um zu sehen, wie die neuartige Farbe auf den Materialien des Unternehmens funktioniert.

Bis 2025 soll das Unternehmen kommerzialisiert werden.

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