Man kennt die kleinen ferngesteuerten Autos, mit denen manche Kinder gerne spielen. Mit der Fernbedienung in der Hand flitzen die kleinen Miniaturausgaben der Fahrzeuge über den Boden. Was wäre, wenn es das für Erwachsene gäbe und zwar in Echt? Solch eine Teledriving-Lösung bietet das Berliner Startup Vay.
Das Ganze klingt nach abwegiger Zukunftsmusik, doch ist bereits jetzt schon Realität auf Berliner und Hamburger Straßen für Testfahrten. Vay möchte mit dieser futuristischen Technologie, die ferngesteuerte Mobilität möglich macht, die Zeit verkürzen, bis autonomes Fahren tatsächlich auf unseren Straßen eingesetzt wird. Das Modell liegt damit zwischen Carsharing-Plattformen und autonomen Fahrdiensten.
Der Service von Vay
Das Mobilitätsunternehmen nutzt Telefahr-Technologie, um ein günstiges und nachhaltiges Mobilitätsangebot im städtischen Raum zu ermöglichen. Langfristig soll so eine Alternative zum privaten Auto geboten werden. Beim Telefahren wird das Fahrzeug von einem Telefahrer, also einer anderen Person, aus der Ferne gesteuert. Aktuell wird der Telefahrer noch von einem Sicherheitsfahrer auf dem Fahrersitz unterstützt, der allerdings nur bei Notsituationen eingreift und bald nicht mehr gebraucht werden soll. Beide werden speziell für das Telefahren trainiert.
Das Ganze funktioniert über eine App. Kunden bestellen eines der Elektrofahrzeuge, welches vom Telefahrer an den gewünschten Standort gesteuert wird. Von dort aus fahren die Kunden selbstständig an ihr Ziel, von wo aus der Telefahrer im Anschluss wieder die Steuerung übernimmt. Durch das einfache Ein- und Aussteigen am jeweiligen Standort entfällt die lästige Parkplatzsuche, wodurch der Service von Vay einen Vorteil gegenüber Carsharing-Diensten hat.
Technische Umsetzung
Im Innenraum deutet nicht viel auf die Telefahr-Technologie hin, da die Kunden das Auto schließlich wie gewöhnlich nutzen sollen. Lediglich ein kleines Kästchen zeigt den Status der Telefahrsysteme an. Außen gibt es verschiedene Kameras, die dem Telefahrer die notwendige, ganzheitliche Sicht ermöglichen. Zwei Kameras an den A-Säulen, eine weitere oberhalb der Windschutzscheibe und zwei Antennen auf dem Dach für die Kommunikation deuten auf den zusätzlichen Verwendungszweck des Fahrzeugs hin. Die gesamte Steuerelektronik ist im Kofferraumboden untergebracht.
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