Ein Verfahren zur Filterung von CO2 aus der Luft soll die Grundlage für einen Treibstoff aus CO2 sein. In Kanada läuft derzeit schon ein Pilotprojekt und der CO2-neutrale synthetische Treibstoff soll bislang nur geringfügig teurer als herkömmlicher Kraftstoff sein.

Carbon Engineering, ein kanadisches Unternehmen, filtert bereits mithilfe einer alkalischen Hydroxidlösung CO2 aus der Luft. Das Verfahren wird als „Direct air capture“ bezeichnet. Im Anschluss wird das gebundene CO2 gereinigt und dann komprimiert. Bislang wurde das gebundene CO2 unterirdisch gespeichert, doch nun soll es eine Möglichkeit geben daraus CO2-neutralen Kraftstoff herzustellen.

Mithilfe von Wasser neuer Treibstoff

„Air to Fuel“, so wird die Herstellung synthetischer Kraftstoffe aus CO2 genannt. Durch eine Wasserstoffelektrolyse wird Wasserstoff gewonnen. Anschließend soll dieses mit dem CO2 kombiniert werden. Im Ergebnis soll ein synthetischer Kraftstoff entstehen, welcher entweder pur oder gemischt verwendet werden soll. Die größere Menge an Energie, welche für die Gewinnung des Wasserstoffes nötig ist, soll durch Ökostrom generiert werden.

Durch die Kombination einer „Direct air capture“-Anlage und der anschließenden Verarbeitung zu synthetischen Kraftstoff, sollen bei jährlich 1 Millionen Tonnen gebundenen CO2, täglich ca. 320.000 Liter Kraftstoff produziert werden können. Ein Liter Benzin soll dabei rund 1 US-Dollar pro Liter kosten. Der Preis soll hierbei ungefähr gleich dem normaler Biokraftstoffe liegen und nur etwas höher als der Preis für herkömmliche Kraftstoffe sein. Zudem sollen die Kosten der Herstellung sinken, wenn die Produktion weiter wächst.

Vielseitige Problemlösung

Mit dem aus CO2 hergestellten Treibstoff könnten mehrere Probleme gleichzeitig gelöst werden. Denn bislang könnten theoretisch große Mengen CO2 durch eine „Direct air capture“- Anlage der Luft entzogen werden, doch bis dato wären die Kosten dafür zu hoch. Bislang wurden die Kosten pro Tonne auf rund 600 Dollar geschätzt. Aber selbst mit Kosten von rund 100 Dollar pro Tonne wäre die Anlage nicht für größere Mengen rentabel. Weltweit gibt es nur begrenzt CO2-Käufer. Durch die Verwendung im Treibstoff ist wohlmöglich eine umweltschonende Lösung gefunden. Zwar soll beim Autofahren das CO2 wieder freigesetzt werden, aber dieses soll mithilfe der DAC-Anlage erneut aus der Luft gefiltert werden können. So soll verhindert werden, dass zusätzliches CO2 in die Luft gelangt. Durch diesen Kreislauf soll der CO2-Ausstoß zumindest neutral gehalten werden.

Entwickelt wurden diese Methoden von Carbon Engineering. Laut David Keith, Gründer und Havard-Professor für angewandte Physik, war für den scheinbaren Durchbruch keine grundlegenden wissenschaftlichen Neuheiten nötig, sondern lediglich 30 Millionen Dollar, acht Jahre ingenieurwissenschaftliche Arbeit und Millionen kleine Details. Schon seit 2015 soll das Projekt in Form eines Piloten in Squamish Britisch Columbia laufen. Das folgende Video bereitet das Thema noch einmal zusammenfassend auf.

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