Pro Jahr 77 kreative Ideen, die es schaffen können ...

69/2020 Häuser aus Hanf

In allen Bereichen müssen wir wieder mehr zur Natur zurückkehren. Also wieso nicht auch im Hausbau. Das geht, vor allem mit Hanf.

„Gebauten Sondermüll“ nennt es ein Experte. Und tatsächlich, heute werden Materialien in der Baubranche verwendet, die nicht getrennt und auch nicht wiederverwertet werden können. Die Rede ist von Zement und Beton. Bei deren Produktion werden außerdem unglaubliche Mengen an Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre gepustet. Natürlich werden aber auch schon umweltfreundlichere Rohstoffe zum Einsatz gebracht und diese werden sich auch in Zukunft immer mehr durchsetzen. So ist nicht nur Holz ein wichtiger Zukunftsbaustoff, sondern auch Hanf. Hanf ist unglaublich vielseitig, langlebig und nachhaltig. Während die Pflanze wächst und gedeiht, kann sie der Luft mehr als 13.000 kg CO2 entnehmen. Ein ganzes Haus aus Hanf hinterlässt sogar einen negativen CO2-Fußabdruck. Tatsächlich wird in Europa immer mehr Nutzhanf angebaut, meistens werden aber die Schäben und Fasern nicht verwendet, was das Ganze ökologisch wie ökonomisch nicht sinnvoll darstehen lässt. Diese sonstigen Wegwerfmaterialien könnten am besten im Hausbau Verwendung finden. In Kombi mit Naturkalk punktet es nämlich mit bester Bauphysik. Hanf als Baustoff ist aber keine neue Weltrevolution. Die Ursprünge reichen bis ins 6.Jhdt zurück. Häuser aus Hanf gibt es sogar bereits in Frankreich, der Schweiz, Italien, USA usw.

Hanfbeton und Hanfsteine

Es gibt zwei Möglichkeiten ein Haus mit Hanf zu bauen: Hanfbeton und Hanfsteine. Hanfbeton steht in Bezug auf die Widerstandsfähigkeit herkömmlichem Beton in nichts nach, benötigt aber selbst keinen Beton oder Zement. Er ist bemerkenswert vielseitig – für Wände, Estrich, Dachisolierung. Zur Herstellung werden die Hanfschäben mit magnesithaltigen Kalken gemischt und „erdfeucht“ auf die Baustelle gebracht, anschließend in eine Schalung gekippt und von außen durch Stampfen gefestigt. Nach ungefähr einer Viertelstunde kann die Schalung abgenommen werden. Für Hanfsteine werden die Hanfschäben ebenfalls mit speziellen Kalken vermischt und in einer Ziegelmaschine in Form gepresst. Danach einen Monat an der Luft getrocknet. Bemerkenswert ist, dass Dämmung nun überflüssig ist. Bei einer Wanddicke von 40 cm erreicht das Haus einen U-Wert von 0,18, erreicht somit höchsten Klimahausstandard. Bei einer Dicke von 45 cm gilt ein solches Haus sogar als Passivhaus, das keine zugeführte Energie mehr benötigt. Offensichtlich bringt Hanf also schöne Wärme im Winter und Kühle im Sommer ins Haus. Die Vorteile reihen sich nur so aneinander. Schalldämmung, Regulation der Raumakustik und Luftfeuchtigkeit, Luftreinigung, Resistenz gegen Ungeziefer, Leichtigkeit, keine Notwendigkeit synthetischer Brandhemmer und so weiter und so weiter. Aber am wohl wichtigsten ist, dass das Baumaterial aus Hanf kompostiert oder komplett wiederverwertet werden kann.

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6 Kommentare

  1. Sergie Schlegel

    Ich wuerde diese Haeuser gleich rauchen… 🙂 Denn ich liebe THC aber bitte kein CBD…

    Eine sehr interessannte Webseite hast du da.

    Werde in Zukunft oefters vorbeischauen!

    Vieleicht interessiert dich auch mein Blog? Zu finden unter: https://bloggerdream.de/

    • raketenstart

      Hallo Herr Schlegel,

      das bleibt jedem selbst überlassen! 🙂 Wir freuen uns einfach darüber, dass es eine so tolle Möglichkeit gibt Häuser zu bauen. Danke für Ihr Kompliment!

      Liebe Grüße aus der Raketenstart-Redaktion! 🙂

  2. Mdek

    Mit Hanf wird in Frankreich seit über 30ig Jahren renoviert und gebaut ! Diese Innovation ist im übrigen in Frankreich geboren. Mit Beton wird jegliches Gemisch bezeichnet : Granulat mit Verbindungsmittel.
    Hanbeton entsteht durch mischen von Hanf mit Kalk oder mit Zement oder mit Erde usw.
    Das Renovieren oder Bauen mit Hanf ist eine besonders gute Erfindung wenn gewisse strickte Regeln dabei beachtet werden. Suchen Sie bitte etwas mehr im Internet darüber 😉
    Mit vielen Grüssen,
    MdeK

    • raketenstart

      Hallo!

      vielen Dank für Ihren Kommentar und Ihr Wissen! Wie wir aber bereits im Artikel anbrachten, geht Hanf als Baustoff schon ins 6.Jhdt. zurück. Das Land haben wir hier offen gelassen, da wir hierzu keine Informationen vorliegen hatten. Danke also für diese Info! Unserer Meinung nach meint Beton im Volksmund das Gemisch mit Zement. Deshalb haben wir dies nicht weiter differenziert. Danke aber für Ihren Hinweis! Da wir Bauen mit Hanf eben auch als eine sehr gute Erfindung sehen, dachten wir, darüber müssen wir berichten! Da es sich hier aber immer nur um kurze Artikel handelt, konnten wir nicht weiter ins Detail gehen. Ich hoffe, Sie verstehen das. 🙂

      Liebe Grüße aus der Raketenstart-Redaktion 🙂

      • Mdek

        6 Jhdt als Baustoff ? Nie gehört, nie gelesen-aber schön neu dazuzulernen. Können Sie mir bitte Ihre Quellen angeben ? Hanf war bekannt und begehrt um Stoffe (Marine, Kleidung …) und Taue herzustellen …

        Mit vielen Grüssen,
        MdeK

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