Lebensmittelverschwendung ist ein weltweites Problem. Allein in Deutschland werden jährlich rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Mit 35 Prozent landen hier am ehesten Obst und Gemüse in der Tonne, an zweiter Stelle folgen mit 13 Prozent Brot und Backwaren. Brot ist besonders in Deutschland beliebt, weshalb in Bäckereien viel hergestellt, aber leider auch viel weggeworfen wird. Knärzje greift ein und nutzt dieses Brot zum Bierbrauen.
Eine von über 3000 Brotsorten kommt in Deutschland mindestens einmal am Tag auf den Tisch. Besonders die Deutschen lieben ihr Brot, weshalb hierzulande die Bäckereien nicht enttäuschen wollen. Eine durchschnittliche Bäckerei muss allerdings zwischen zehn und 20 Prozent der Produkte am Ende des Tages entsorgen, weil unklar ist, was und wie viel gekauft wird.
Das erste Zero-Waste-Bier Deutschlands
Dieses aussortiere Brot verwendet das Startup Knärzje aus Frankfurt am Main zum Bierbrauen und stellt damit das erste bio-zertifizierte-Zero-Waste-Bier Deutschlands her. Der Großteil des Brots, das im Müll landet, ist noch vollkommen genießbar, da dachten sich die Gründer mit einem Hang zur Nachhaltigkeit „Wieso kein Bier daraus machen?“.
Mit jeder Flasche wird eine Scheibe Brot vor dem Müll gerettet, knapp 23 Liter Wasser und circa 300 Gramm CO2 werden gespart und rund ein Viertel Quadratmeter Land wird geschont. Durch den neuen Zusatz wird die Rohstoffbasis für die Bierherstellung erweitert, was ganz neue Möglichkeiten schafft.
Der Name des Brotbiers „Knärzje“ leitet sich vom Hessischen Wort für das Endstück vom Brot ab, für das es übrigens allein in Deutschland über 200 Bezeichnungen gibt.
So wird das Knärzje Bier gebraut
Beim Knärzje Brotbier handelt es sich um ein obergärig gebrautes Bier, das geschmacklich einem Hellen, der Naturtrübe wegen aber auch einem Kellerbier ähnelt. Das getrocknete und gehäckselte Brot wird beim Einmaischen dazu gegeben, der restliche Bauprozess verläuft wie beim normalen Bier.
Nach dem in Deutschland herrschenden Reinheitsgebot darf Bier nur aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser hergestellt werden. Das Knärzje Bier erfordert durch Austausch von Brot statt Malz eine Sondergenehmigung, die nur beim obergärigen Bier erteilt werden darf, untergäriges Brotbier ist verboten.
Schreibe einen Kommentar