Nichts erzeugt weltweit so viel Müll wie die Baubranche. Ganze 60 Prozent des Abfallaufkommens werden durch Herstellung und Wegwerfen von Baumaterial verursacht. Ließe sich das reduzieren, könnten enorm viele Ressourcen gespart und das Klima geschützt werden. Das Start-up Concular möchte das möglich machen.

Nur etwa ein Prozent allen verbauten Materials in der Baubranche wird weiter verwendet, die restlichen 99 Prozent werden entsorgt. Es ist paradox, dass die Wiederverwendung von Baumaterialien wie Holz, Fenster oder Kunststoff scheinbar keine Rolle spielt, obwohl diese an anderer Stelle dringend gebraucht werden. Concular setzt an diesem Missstand an und möchte die Bauwirtschaft in eine Kreislaufwirtschaft umgestalten.

Was ist zirkuläres Bauen?

Das Start-up Concular möchte das zirkuläre Bauen fördern und einen Schritt Richtung Ressourceneffizienz und CO2-Neutralität in der Baubranche gehen.

Generell geht es beim zirkulären Bauen darum, Rohstoffe so zu planen und einzusetzen, dass sie erhalten und wiederverwendet werden können oder abbaubar sind. Im ersten Fall spricht man von einem technologischen Kreislauf, im zweiten Fall werden die Ressourcen in den biologischen Kreislauf zurückgeführt.

Was bietet Concular?

Um das zu erreichen, hat Concular eine Softwarelösung entwickelt, in der Angebot und Nachfrage gleichermaßen bedient werden. In einer digitalen Datenbank sind sämtliche Informationen über Gebäude und Materialien eingepflegt, die im Idealfall bis zu einem Jahr vor Abriss der Immobilie erfasst werden. Künftig soll das ganze noch einfacher funktionieren, indem Algorithmen die Materialien auf den Bildern erkennen und jeder so einen „Digitalpass“ der Immobilie erstellen kann, was aktuell nur mit Unterstützung der Concular-Mitarbeiter möglich ist.

Die Materialien, die in der Immobilie stecken sind nun bekannt, die Käufer fehlen eigentlich noch. Allerdings bietet Concular auf seiner Plattform direkt die Abnehmer dafür, denn Architekten und Immobilienentwickler haben Zugang zur Software und können angeben, welche Materialien gebraucht werden. Per Algorithmen können also Angebot und Nachfrage gematcht werden.

Eine Win-Win-Situation für alle entsteht. Der Gebäudebesitzer bekommt Geld für den Verkauf und spart sich den Teil, der für die Entsorgung der Materialien anfallen würde. Das Abrissunternehmen verdient mehr, weil der Abriss aufwändiger ist und die Käufer können die wiedergewonnenen Ressourcen zum gleichen Preis wie neues Material eingekauft werden.

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