Den Klimawandel zu hemmen haben sich viele Unternehmen und Projekte zur Aufgabe gemacht. Das US-Startup Colossal möchte seinen Beitrag leisten, indem es das bereits ausgestorbene Wollhaarmammut wieder auferstehen lässt. Dieses ehrgeizige Ziel soll in den nächsten 3-5 Jahren verwirklicht werden.
Das Mammut – Kein neues Zootier
Entgegen den Vermutungen, man würde das Mammut alleine wegen der daraus resultierenden Attraktion wieder zum Leben erwecken wollen, stehen hinter dem Vorhaben höhere Ziele. Die Neuzüchtung eines Mammuthybriden soll helfen, den Klimawandel zu verlangsamen. Zu diesem Zweck sollen einem Elefantenembryonen DNA Bestandteile eines Mammuts „geimpft“ werden, welche dann die markanten Merkmale der ausgestorbenen Tiere ausbilden. 2013 hatten Forscher auf russischem Boden entsprechendes Genmaterial in Form eines Mammut Kadavers entdeckt. Vor etwa 10.000 Jahren wanderten die riesigen Tiere durch die arktischen Gefilde dieses Planeten. Sie und andere Tierpopulationen haben vor Jahrhunderten dafür gesorgt, dass sich die Permafrostböden Sibiriens nicht erwärmen konnten. Sie legten durch abgrasen und entwurzeln der Bäume den Boden frei, sodass dieser im Winter den kalten Temperaturen ausgesetzt war. Permafrostböden weltweit sorgen für Stabilität. In den weiten Ebenen Sibiriens würden sich bei zunehmender Erwärmung des Bodens Sümpfe bilden, die womöglich größere Mengen Methangas freisetzen würden. Dies könnte die Erderwärmung noch beschleunigen. Die Besiedlung eines sibirischen Nationalparks mit größeren Populationen des Wisents, Yaks, Jakuten-Pferdes, Rentiers und Moschusochsen zeigt bereits erste Erfolge den Permafrostboden zu erhalten. Hier sollen die Mammut Hybriden ein erstes Zuhause finden.
Kritik und Ausblick
Dass das Mammut eine Gefahr für den Menschen darstellen könnte, hat der russische Forscher Nikita Simow ausgeschlossen, ihm untersteht der Nationalpark in Sibirien in welchem die Hybriden angesiedelt werden sollen. Simow sagt jedoch auch, das die Erwartungen in das Projekt nicht zu hoch angesetzt werden sollten. Die Chance auf einen direkten Erfolg hält er für gering. Weiterhin gibt der Permafrost-Experte Guido Grosse zu bedenken, dass eine extrem große Fläche von extrem vielen Tieren bevölkert werden muss, um den Effekt auf den Boden schnell genug zu erreichen, damit das Erwärmen der Permafrostböden aufgehalten wird.
Aller Kritik zum Trotz will Colossal das Projekt weiter voran treiben und zusätzlich auf andere Tier und Pflanzenspezies ausweiten. So sollen auch andere, ausgestorbene, für das Ökosystem wichtige Spezies wiederbelebt und für die Nachwelt konserviert werden.
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