Eine durchaus viel versprechende Möglichkeit, Unfallopfer vor Gaffern und heute auch skrupellosen Fotografen zu schützen stellt die ‚Gafferwand‘ dar. Teils schon im Einsatz schirmt die schnell aufblasbare Wand die Unfallstelle ab, sodass es für Außenstehende keine Chance gibt pietätlose Bilder und neugierige Blicke der Opfer zu erhaschen.
Die sogenannte ‚Gafferwand‘ ist eine neue Sichtschutz-Wand, die bei Unfällen leicht und schnell aufgebaut werden kann. Sie dient dem Schutz der Opfer, indem sie das Fotografieren der Unfallstelle verhindert. Aber auch das Stocken des Verkehrs soll mithilfe dieser vermieden und die Arbeit der Rettungskräfte nicht mehr so stark beeinträchtigt werden. Zwei Personen reichen bereits aus, um die Wand in weniger als 2 Minuten aufbauen. Daraus ergibt sich dann ein 20 Meter langer und ein 2,10 Meter hoher Sichtschutz. Dabei kann die ‚Gafferwand‘ simpel in jedem Kofferraum transportiert werden. Komplett zusammengefaltet besitzt sie Maße von 1,04 Meter x 0,35 Meter x 0,35 Meter. Man benötigt dazu nur noch weitere neun Sandsäcke zur Beschwerung und ein Gebläse zur Befüllung mit Luft.
Der Aufbau selbst gestaltet sich dabei relativ simpel. Indem man die seitlichen Griffe herauszieht, kann man die ‚Gafferwand‘ leicht zum Einsatzort tragen. Daraufhin löst man die Klettverschlüsse und beschwert den Anfang der Wand mit einem Sandsack. Anschließend rollt man die Wand weiter ab und platziert darauf die restlichen Sandsäcke. Zu guter Letzt muss nur noch das Luft-Gebläse angeschlossen werden und die Wand steht. Auf der Wand selbst befinden sich nochmals explizierte Hinweise, dass Fotografieren verboten ist und dass die Unfallopfer geschützt werden sollen.
Immer häufiger kommt es zu Situationen, dass an einer Unfallstelle unbeteiligte Personen aus ihrem Auto aussteigen und mit ihren Handys Bilder und Videos von den Opfern machen. Das Bildmaterial wird anschließend online publik gestellt. Dass solche Aktionen mehr als nur respektlos sind, scheinen immer noch viele Menschen nicht begriffen zu haben. So musste auch Dieter Mohn, der Erfinder der ‚Gafferwand‘, selbst Zeuge einer solchen pietätlosen Aktion auf der A24 werden. Das animierte ihn dazu etwas zu entwickeln, was den schaulustigen „Gaffern“ endlich ein Ende setzen soll. Denn er wollte nicht nur immer über die Gaffer reden, sondern endlich etwas für die Opfer tun. Seine ‚Gafferwand‘ ist bereits in der EU und den USA patentiert.
Mittlerweile wird die Gafferwand schon in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Sachsen-Anhalt eingesetzt. Hier wird der Sichtschutz insbesondere von der Feuerwehr und dem Rettungsdienst eingesetzt. Aber auch von Polizei, dem Technischen Hilfswerk und von Logistik- und Abschleppunternehmen wurde davon bereits Gebrauch gemacht. Es gibt mittlerweile eine zahlreiche Vielfalt an Größen und auch die Bedruckung kann individuell gestaltet werden. Neugierig auf die Gafferwand? 🙂 Bitte klickend hier entlang:
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