Einkaufskörbe, Koffer, Kindercaddys und Co. können dank dem sogenannten „Rollikup“ nun problemlos mit dem Rollstuhl gezogen werden. Verwirklicht wird das Ganze durch das weltweit erste Kupplungssystem für Rollstühle. Das System ermöglicht zudem simples und eigenständiges Anbringen eines Anhängers an den Rollstuhl. Aber der Reihe nach …

Eduard Wiebe und Andreas Neitzel vom Inklusionsunternehmen ‘Teuto InServ‘, heißen die beiden Entwickler des ‘Rollikup’. Die beiden legen über Ihre Erfindung viel Wert darauf, Rollstuhlfahrern das Leben zu erleichtern. Beim Rollikup handelt es sich um den ersten Rollstuhl, der andere Fahrzeuge ziehen kann. Die Entriegelung der innovativen Anhängerkupplung ist sowohl mit nur einer Hand, im Sitzen als auch blind hinter dem Rücken möglich. Zudem soll ein Anhängen von allen möglichen Dingen, welche mit Rollen ausgestattet sind, kein Problem sein. Doch so problemlos wie das Ganze klingt, war es anfangs nicht. Ein Kupplungssystem zu entwickeln, welches für alle Modelle von Rollstühlen einsetzbar ist, war schwieriger als gedacht. Das sogenannte Reduzierungs-Stück schaffte aber letztendlich den Durchbruch in dieser Erfindung. Somit kann mit rund 90 Prozent aller Rollis die innovative Anhängerkupplung in Gebrauch genommen werden.

Inspiriert wurden die beiden Tüftler Eduard und Andreas von einem Rolli-Fahrer, welcher sein Kind nicht in den Kindergarten bringen konnte. Er keine Möglichkeit, den Kinderwagen im Rollstuhl zu schieben. Mittlerweile, nachdem 2018 der erste Prototyp fertig gestellt wurde, wird komplett selbst bei Teuto InServ, eine Inklusionsfirma, welche zur Stiftung Lebenshilfe gehört, produziert. Getreu nach ihrem Motto: „Wenn, dann Richtig!“, werden bei Herstellung nur hochwertige Materialien wie Glasfaser verstärkte Kunststoffelemente, Edelstahl und Aluminium genutzt. Diese sollen lebenslange Freude beim Ziehen vom Stehbrett, Koffer oder 2-Sitzer Kinderanhänger garantieren. Neben dem Sieg 2019 in der Erfinder-Show „Das Ding des Jahres“, hat der Rollikup die erste Prüfung des TÜV Nord schon erfolgreich absolviert. Auch erste kleine Anhänger, speziell für den Rollstuhl, gibt es passend dazu zu im Handel. Inzwischen besteht zudem für Käufer die Möglichkeit, Zuschüsse für die Anschaffung bei der Berufsgenossenschaft zu beantragen. Weitere Informationen zum Rollikup auf der Website der Macher von Teuto InServ.