Die Luftfahrt, sei sie touristisch oder kommerziell  begründet, ist  ein großer Treiber des weltweiten  CO² Ausstoßes. Allein im Jahr 2019 war die Luftfahrt für 915 Millionen Tonnen CO² Emissionen zuständig und ist damit für 2% der globalen Co²-Emissionen verantwortlich. Diese Zahl zu verringern, hat sich das Projekt “Phoenix” der niederländischen Technischen Universität in Delft zum Ziel gesetzt. Wie das gehen soll? Indem man flüssigen Wasserstoff als Treibstoffgrundlage zur Fortbewegung im Luftraum nutzbar macht.

Saubere Luft

Phoenix ist das erste Flüssigwasserstoff-Brennstoffzellenflugzeug der Welt, bei dem  die Emissionen komplett eliminiert werden, indem das  Flugzeug mit dem leichtesten aller Elemente angetrieben wird: Wasserstoff.  Warum Wasserstoff?
In der Vergangenheit wurde eine Reihe von Lösungen für das Problem der nachhaltigen Luftfahrt propagiert. Grob gesagt passen diese Lösungen in drei Kategorien: Kerosinäquivalente, Batterien und Wasserstoff. Biokraftstoffe und synthetisches Kerosin sind zwar eine mögliche vorübergehende Lösung für die Kohlenstoffemissionen der Luftfahrtindustrie, aber auf lange Sicht nicht nachhaltig. Die Auswirkungen auf die Luftqualität durch NOx-Emissionen bei der Verbrennung von Kerosin oder Kerosinäquivalenten sind bis zu 4,4-mal höher als die Auswirkungen der CO2-Emissionen auf die Umwelt. Der Prototyp im Maßstab 1:3 wird von einer 1500-W-Brennstoffzelle angetrieben, die mit einem Batteriepack für die Startleistung und Sicherheit gekoppelt ist. Der Wasserstoff wird in einem kryogenen Tank bei -253°C gehalten und über ein komplexes Schlauchsystem auf 0°C erwärmt. Angetrieben von einem Elektromotor am Heck kann Phoenix mit nur 1 kg flüssigem Wasserstoff 7 Stunden lang fliegen und dabei eine Strecke von mehr als 500 km zurücklegen. Diese Ausdauer- und Reichweitenwerte werden von Batterien und herkömmlichen Kraftstoffen nicht erreicht.

Skalierbareres Projekt

Wie jede Pionierarbeit auf technologischem Gebiet erfordert ein Erfolg neben einer Reihe von Tests und wissenschaftlicher Experimente ein Maß an Vertrauen und Geduld. Deshalb sind skalierbare Meilensteine von Bedeutung. 2025 plant AeroDelft den erster wasserstoffbetriebenen Flug der Welt. 2035 soll ein erstes kommerzielles Flugzeug mit selbigem Antrieb in de nUmlauf gebracht werden. So soll mit Blick in die Zukunft auch der Weg für eine emissionsfrei Luftfahrt frei gemacht werden.  Obwohl die  Flugzeuge klein sind, die angestrebten Ambitionen sind es nicht. So arbeitet das Projekt unter niederländischer Federführung  zum Beispiel international an der Entwicklung von Zertifizierungsrichtlinien für Wasserstoffantriebe. Weiterhin glaubt die gesamte Unternehmung fest daran, dass die Arbeit genutzt werden kann, um das erste wasserstoffbetriebene Passagierflugzeug als Greenliner bis 2030 fliegen zu lassen, möglicherweise durch ein Spin-off-Start-up.

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