Veganes Leder ist nicht fraglos besser für die Umwelt als tierisches Leder. Per Definition hat veganes Leder keinen tierischen Ursprung. Das ist natürlich immer eine tolle Sache, wenn das Wohl der Tiere sichergestellt ist. Insbesondere dann, wenn Lederprodukte durch Ihre Haltbarkeit und lange Lebensdauer als qualitativ sehr hochwertig gelten.
Die Lederindustrie im Wandel
Das dänische Start-up Leap bemüht sich für eine nachhaltige Lederherstellung die weitgehend ohne die Verwendung von tierischen Anteilen auskommt. „Der umweltschädlichste Teil der Lederverarbeitung ist zweifelsohne die Gerbung“ verkündet die Webseite der Dänen. Gerade die lange Haltbarkeit von tierischen Lederprodukten wird durch chemische Zusätze verlängert, so dass diese nicht nur sehr langlebig sind, sondern auch resistent gegen thermische, chemische und mikro-biologischen Abbau gemacht werden. Weitere Probleme der traditionellen Lederverarbeitung lassen sich in den gesundheitlichen Risiken für Produktionsmitarbeiter und Verschmutzung finden.
Der größte Schaden für die Umwelt wird jedoch- ohne jeden Zweifel- beim Gerben erzeugt. Das traditionelle Gerbverfahren sieht einen Gebrauch von giftigen Chemikalien wie Chrom, Blei, Arsen und Säuren vor. Diese schädlichen und in schlimmsten Fällen oft krebserregenden Stoffe gelangen durch die extreme Menge an Abwasser, welche die Gerbereien in die Natur zurückleiten, in die örtlichen Wasserwege. Eine Gefahr für Mensch und Umwelt entsteht, welche verhindert werden kann. Während in Europa eine starke Regulierung den Einsatz von Chemikalien einschränkt und zu einer nachhaltigen Denkweise führt, wird in den Entwicklungsländern dieser Welt nach wie vor ohne Vorschriften zum Schutz der Menschen und der Umwelt gearbeitet.
Leder aus Apfelresten
Leap forciert daher einen kompletten Wandel hin zum veganen Leder ohne chemische Behandlung des Endproduktes auskommt. Das hergestellte Leder besteht zu mindestens 50% aus pflanzlichen Abfallprodukten wie Äpfeln und besteht aus drei unterschiedlichen Lagen, welche nach Ende der Lebensdauer wieder dem Recycling-Prozess zurückgeführt werden kann. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit steht nicht nur das Produkt, sondern auch die Produktionsprozesse. Von Apfelresten bis hin zu einem qualitativ hochwertigen Upcycling- Material benötigt die energieeffiziente Produktion einen Tag um veganes Leder herzustellen. Dabei werden 99% weniger Wasser und ca. 85% weniger CO2 als bei der herkömmlichen Lederproduktion verwendet und vollständig auf Schadstoffe verzichtet.
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