Eben mal schnell was hier bestellt, was da bestellt, was dort bestellt. Die Deutschen gehören zu den Weltmeistern der Online-Besteller. Auf der Strecke bleiben die riesigen Verpackungsmüllberge. Mit LivingPackets bald vielleicht nicht mehr.
Eine große Unternehmensberatung schätzte die Zustellung von Paketen pro Deutschem im Jahr auf 24 Stück. Wir liegen somit auf dem zweiten Platz hinter China. Schätzungsweise wird die Zahl pro Kopf aber noch weitaus größer sein. Grund: Klamotten auf Zalando bestellen und das nicht zu wenig. Jedes noch so kleine Teil auf Amazon bestellen. Und so geht es weiter. Rund 12 Millionen Zustellungen pro Tag. Und das nur in Deutschland. Tendenz natürlich immer steigend und damit die Verschwendung von Ressourcen. Pro Kopf entstehen uns somit 93 kg Papierverpackungen pro Jahr. Und wer hätte es gedacht, der Hauptgrund dafür ist natürlich der Versandhandel. Darunter leiden müssen die 700 Millionen Bäume die alleine für diese Verpackungen abgeholzt werden.
LivingPackets will entgegensteuern
Das deutsch-französische Start-Up LivingPackets des jungen Gründers, Alexander Cotte, möchte diesem Verpackungswahnsinn ein Ende setzen. Laut dem Gründer kann es nicht sein, „dass wir immer wieder Müll verschicken“. Aus diesem Grund hat er eine wiederverwendbare Mehrwegbox für den Versandhandel entwickelt, die es in sich hat. Erstens: Das schwarz-grüne Paket aus dem widerstandsfähigen Material Polypropylen enthält Technik inkl. Internetverbindung zur Nach- verfolgung des Pakets. Zweitens: Sensoren und eine Kamera zeichnen den Zustand des Paketinhaltes auf. Drittens: Die Adresse wird auf einem digitalen Display außerhalb der Box angezeigt. Viertens: Füllmaterial wird durch ein am inneren Boden der Box gespanntes Netz überflüssig gemacht. Fünftens: Ein wieder verschließbares Schloss außerhalb lässt das Klebeband ebenfalls weichen. Der Kostenpunkt liegt dabei trotzdem nur bei 2-3€ pro Nutzung. Obendrauf kommt dann natürlich noch das Porto. Rechnen soll sich dies allerdings allemal. Ist die Zustellung erfolgt, soll das leere Paket einfach zu einem Paketshop gebracht, dem Postboten mitgegeben oder selbst wieder verschickt werden. Mit seinem Team aus bereits 50 Mitarbeitern möchte der Gründer innerhalb von 10 Jahren 1,5 Milliarden Boxen in den Versandkreislauf bringen und somit 100 Milliarden Einwegkartons ersetzen. Geplant ist der Markteintritt bis Ende 2020. Mal sehen, vielleicht kommt unsere nächste Bestellung schon in einem LivingPacket bei uns zuhause an!
Schreibe einen Kommentar