Trennung, Rückgewinnung und Dezentralisierung: Schweizer Forscher arbeiten an wasserlosen Klos. Bastian Etter entwickelt gerade seine Idee, die das Toilettenwesen revolutionieren könnte. Sein Ziel ist es, ein wasserloses Klo auf den Markt zu bringen.

Die Vision einer wasserlosen Toilette treibt den Schweizer Tüftler Bastian Etter. Statt einer herkömmlichen Wasserspülung nutzt dieses innovative stille Örtchen ein Förderband, um Exkremente und Körperflüssigkeiten in einen separaten Behälter zu befördern. Dort würden die organischen Bestandteile klassisch recycelt so eine Pressemitteilung. Der Urin fließe in einen eigenen Behälter und werde anschließend in eine zweigeteilte Pflanzen-Kläranlage geleitet.

Die Anlage, die für einen kleinen Haushalt zirka zwei Quadratmeter misst, nutzt Pflanzen und Bakterien, um Nährstoffe aus dem Wasser zu extrahieren. Durch den Einsatz von Aktivkohle werden Hormone und Medikamenten-Rückstände entfernt. Das resultierende gereinigte Wasser kann zur Bewässerung verwendet werden. Die abgetrennten Exkremente landen in einem Wurm-Komposter. Dieser produziere innerhalb von zwei Jahren geruchsfreie und hochwertige Gartenerde.

Wasserlose Toilette und dezentrale Wasser-Infrastruktur

Ingenieure der ETH Zürich und der Eawag haben ein neues Konzept entwickelt, um den Weg zu einer dezentralen und kreislauffähigen Wasserinfrastruktur zu ebnen. Max Maurer, Professor für Systeme in der Siedlungswasserwirtschaft an der ETH Zürich, erklärte gegenüber dem Schweizer Medium Blick: ‚Unser konventionelles Wasser-Management stößt zunehmend an Grenzen und ist nicht zukunftsfähig.‘ Insbesondere wies Maurer auf die ineffiziente Praxis hin, dass das Wasser aus der Klospülung zusammen mit dem Abwasch- und Duschwasser in dasselbe Klärbecken gelangt, was sowohl ökonomisch als auch ökologisch unsinnig sei. Hier könnte sic ein Kreis schließen, betrachtet man den ersten Teil unserer Meldung.