Ist eine Maschine defekt, wird ein Servicetechniker benötigt – zumindest war das bis jetzt so. Mit einer neuen AR-Brille wollen zwei ETH-Absolventen dies ändern.

Die AR-Brille soll Gebrauchsanleitungen für industrielle Unternehmen beinhalten. So müssen Techniker keine weiten Strecken auf sich nehmen, sondern auch Leihen können durch die Brille einfach und zuverlässig Maschinen warten und reparieren. Programmiert und vermarktet werden diese virtuellen Gebrauchsanleitungen von der Firma Rimon Technologies. Die Firma wurde 2020 von den zwei Studenten David Shapira und Kordian Caplazi gegründet.

Wie funktioniert die AR-Brille?

Anders wie bei virtual Reality (VR), wird man bei AR nicht in eine andere Welt entführt, sondern die reale Welt wird viel mehr durch virtuelle 3D-Inhalte ergänzt und bereichert. So hat der Nutzende noch die reale Welt vor Augen, sieht aber Gebrauchsanweisungen vor sich an der richtigen Stelle und kann so zielgerichtet arbeiten. «Im Falle der virtuellen Bedienungsanleitung projiziert die Brille Erklärvideos, interaktive Textfelder oder auch das 3D-​Modell einer Maschine in das Sichtfeld», erklärte eine Mitteilung der ETH.

Wie kamen die Gründer zu der Idee?

Gar nicht auf direktem Weg, sondern innerhalb einer Wahlvorlesung während des Studiums haben die beiden Gründer die AR-Technik und deren Anwendung kennen gelernt. Direkt waren beide interessiert und wollten mehr darüber lernen. Ein Schließtechnikunternehmen bot ihnen daraufhin eine Aufgabe an, die Bedienungsanleitung für eine Schleuße zu übernehmen. Diese bot sich besonders gut für eine AR-Anwendung an, da eine solche Art an Schleußen nur sehr selten installiert wurde und eine Schulung für Techniker sehr aufwendig gewesen wäre.

Einsatz ohne Vorwissen möglich

Um die Anwendung während der Pandemie zu testen, gab er die virtuelle Anleitung an seine Kommilitonen weiter. Obwohl diesen jegliches Vorwissen fehlte, gelang es einigen die Montage ohne Fehler vorzunehmen. In seiner Masterarbeit untersuchte Caplazi, wie sich Bewegungen anhand von Augen- und Händen vorhersagen lassen. Dadurch sollte die Software weiter entwickelt werden, indem sie Gefahren frühzeitig erkennen kann.

Seit dem Jahr der Gründung konnten die beiden bereits vier Mitarbeitende in den Bereichen der Programmierung und des Designs anstellen.

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