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Pro Jahr 77 kreative Ideen, die es schaffen können ...

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01/2021 Zweigbrush: Zurück zu den Wurzeln

Zurück zu den Wurzeln. Im wahrsten Sinne des Wortes. Dass eine ganz bestimmte sogar für die Zahnpflege geeignet ist, hat wohl kaum jemand auf dem Schirm.

Miswak. Die älteste Zahnbürste der Welt. Genauer gesagt ist sie seit 2000 v. Chr. dafür bekannt. Vor allem in der afrikanischen, arabischen und asiatischen Kultur. Die Unterschiede zu unseren herkömmlichen Plastikzahnbürsten sind erstaunlich. Mal abgesehen davon, dass Plastik sowieso eine Umweltsünde ist, wie wir alle wissen. Miswak liegt im Rennen um die beste und nachhaltigste Zahnbürste hier also schon mal weit vorne. Die Holzfasern können aber auch Feuchtigkeit aufnehmen, wodurch sie weich und sanft zu den Zähnen und dem Zahnfleisch sind. Außerdem befinden sich auf einem Quadratzentimeter weitaus mehr Fasern als eine herkömmliche Zahnbürste auf dieser Fläche hat. Mehr Fasern bedeuten natürlich eine bessere Reinigung der Zähne. Nun ist ersichtlich, dass Miswak schon im Ziel steht, während die Plastikzahnbürste immer noch am Start verharrt.

Miswak von Zweigbrush

Seit 2018 gibt es auch Miswak von Zweigbrush, und zwar Olivenmiswak. Was aber ist das denn jetzt genau? Miswak ist ein Zahnputzholz aus dem sogenannten Zahnbürstenbaum. Dieser wächst in den Wüsten Ostafrikas und Zentralasiens. Es enthält von Natur aus 19 verschiedene zahnschützende und -putzende Stoffe. So etwa Flavonoide, Vitamin C, Kalium, Calcium usw. Alles, was unverzichtbar für eine ausgezeichnete Zahngesundheit ist! Und es ist sogar wissenschaftlich bewiesen. Auch Zahnärzte empfehlen bereits Miswak für die alltägliche Zahnhygiene einzusetzen, vor allem weil es frei von Chemie und Zusätzen ist. Tut man dies, kann sogar auf Wasser und Zahnpasta verzichtet werden. Miswak ist All-in-One. Selbst der Anbau ist nachhaltig, fair und mit Rücksicht auf die Umwelt. Wow! Was eine Idee unserer Natur! Mit Zweigbrush kann man für 9,99 € zwei Miswak Zahnbürsten erhalten und somit auf natürlichste und nachhaltige Art und Weise seine Zähne pflegen.

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77/2020 LifeStraw: Trinkhalm als Wasserfilter?

Auf einer anstrengenden Wandertour einfach mal aus dem nahegelegenen Bach trinken. Lieber nicht. Wer weiß denn schon, ob das Wasser sauber ist. Mit LifeStraw muss man sich darüber keine Gedanken mehr machen.

Ein Trinkgefäß hat wohl jeder Outdoor-Fan in seinem Ausrüstungsset mit dabei, denn ausreichend Flüssigkeit ist bei jeder Outdoor-Unternehmung ein absolutes Muss. Vorzugsweise mit Filter. So kann auch unterwegs mit frischem Wasser aufgefüllt werden. Zugegeben in Deutschland stellt die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser kein Problem dar, so kann auch mal schnell aus einem Brunnen oder einer sprudelnden Quelle frisches Wasser geschöpft werden. In einigen Regionen der Welt sieht das leider anders aus. Und hier kommen die zahlreichen Filtersysteme ins Spiel. Die meisten davon nehmen viel Zeit und Mühe in Anspruch. Bei Pumpsystemen muss man offensichtlicher Weise pumpen, bevor man trinkbares Wasser erhält. Andere Systeme nutzen Chemikalien, um das Wasser zu säubern. Die Schweizer Firma Vestergaard hingehen hat ein Wasserfiltersystem entwickelt, das einfacher nicht sein kann. Für gereinigtes Wasser in Sekunden.

Wasser2Go

Übersetzt man Lifestraw ins Deutsche, kann man möglicherweise schon die Funktionalität des Wasserfilters erahnen. Wie mit einem Strohhalm kann man das Wasser einfach direkt aus der Quelle trinken. Durch das Saugen allein wird das Wasser bereits über ein mit Hohlfasern ausgestattetes Kunststoffrohr von Bakterien, Protozoen oder sogar Schwermetallen wie Blei befreit. Eine einsetzbare und austauschbare Aktivkohlekapsel verbessert zudem den Geschmack und den Geruch des Wassers. Mit seinen 48 Gramm ist der Lifestraw sehr leicht und kompakt. So passt er bequem in jeden Rucksack. Wer den Lifestraw nicht nur als Trinkhalm benutzen möchte, kann ihn auch in Kombination mit einer mitgelieferten, zusammenpressbaren Trinkflasche verwenden. Zudem ist er mit den meisten auf dem Markt erhältlichen Trinksystemen beziehungsweise Wasserblasen kompatibel. Auf gewöhnliche Wasserflaschen lässt er sich oftmals auch schrauben.

Angemerkt sei jedoch, dass der Lifestraw nicht als kompletter Ersatz für Pumpfilter, Chlor- bzw. Micropur-Tabletten oder Ähnlichem dienen kann. Der Filter kann nämlich kein sauberes Wasser auf Vorrat produzieren und ist eher für schnelles, keimfreies Trinkwasser 2Go gedacht. Für all diejenigen, die nach einem kleinen und praktischen Filter für Tagestouren suchen, der zudem ohne den Einsatz von Chemikalien und Energie funktioniert, ist der Lifestraw aber eine lohnenswerte Investition. Und zum Schluss noch eine schöne Randnotiz. Mit jedem verkauften Filter sichert das Unternehmen im Rahmen des Follow-the-Liters-Programm einem Schuldkind in Kenia sauberes Trinkwasser für ein Jahr!

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76/2020 saferSun: Zu unserem Schutz

Sonnenschutz auf den Punkt gebracht. Mit saferSun UV-Warn-Stickern. So können wir unsere Haut und die von unseren Liebsten in Zukunft besser schützen.

Creme dich hier mal ein bisschen ein, und da mal ein bisschen, das wird schon langen. Oder, heute creme ich mich mal nicht ein. Und schon ist es passiert. Am Abend zeigt sich dann das rote Übel. Ein Sonnenbrand. Der tut weh und ist extrem schlecht für die Haut. Vor allem bei Kindern. Hautkrebs hat von allen Krebsarten die höchsten Zuwachsraten. Und dies obwohl er am leichtesten zu verhindern ist. Vielleicht ist es noch nicht leicht genug, dachten sich die drei Gründer von saferSun. Es muss etwas geben, das die unsichtbare UV-Strahlung für uns sichtbar macht, sodass wir verantwortungsbewusster mit dieser umgehen können. So entwickelten sie die saferSun UV-Warn-Sticker.

Sonneneinstrahlung sichtbar machen

Sonnencremes bieten keinen absoluten Schutz gegen Sonnenlicht. Verliert sie nach ca. einem Jahr ihre Wirkung, dann schützt sie gleich schon mal gar nicht mehr. Ob die Haut nun also wirklich vor der Sonne geschützt ist oder nicht, wusste man bisher nicht wirklich. Die UV-Warn-Sticker von saferSun messen nun genau die Strahlung, die auf der Haut eindringt.  Der Aufkleber imitiert die Struktur der Haut und wechselt seine Farbe von transparent zu violett, wenn UV-Strahlen eindringen. Er besteht aus drei Schichten. Die unterste ist die Klebeschicht. Diese ist anti-allergen und gut hautverträglich. Die Zwischenschicht ist die sog. Detektor-Schicht. Sie ist für den Farbwechsel verantwortlich. Die oberste Schicht ist die mit der patentierten dermatrue Technologie versehene. Sie absorbiert Sonnencreme gleich wie menschliche Haut. saferSun kann die Farbe sogar mehrmals wechseln. Somit reicht ein Aufkleber den ganzen Tag, auch bei mehrmaligem Eincremen. Wird der Sticker nun also lila, ist das ein Zeichen, dass neu eingecremt werden muss. Der saferSun UV-Warn-Sticker wird bereits von Hautärzten empfohlen. Noch dazu ist er Wasser- und Schweiß-resistent. Mit saferSun kann so das Risiko von Hautkrebs verringert und die Sonne verantwortungsbewusst und ohne Bedenken genossen werden.

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75/2020 Saatgutkonfetti für die nächste Party

Es ist bunt. Klein. Und wird zu allen möglichen Anlässen in die Luft geworfen. Richtig, die Rede ist von Konfetti. Das gibt es jetzt auch in umweltfreundlich, dank einer Firma aus Kassel.

Zu Karneval sieht man sie überall. Kleine, bunte Papierschnipsel, auch als Konfetti bezeichnet. Aber auch auf Kindergeburtstagen oder auf Hochzeiten werden diese kleinen Dinger gerne mal mit einer Konfettikanone in die Luft geschleudert. An sich auch eine spaßige Angelegenheit. Die Ernüchterung kommt danach. Denn mit den kleinen Schnipsel häufen sich Berge von Müll an. Und dieser besteht nicht nur aus Papier, sondern trägt auch teilweise Plastik in sich. Also ganz und gar nicht nachhaltig. Dass man aber nicht unbedingt auf die fliegenden Schnipsel verzichten muss und der heimischen Umwelt sogar noch etwas Gutes tun kann, hat die Firma Saatgutkonfetti aus Kassel möglich gemacht. Sie haben nämlich das gleichnamige Produkt Saatgutkonfetti auf den Markt gebracht.

Für mehr Biodiversität

Das in einer kleinen Produktionshalle in Kassel erzeugte Konfetti ist nicht nur kompostierbar. Es bringt selbst neues Leben hervor. Die kleinen Schnipsel werden nämlich mit Pflanzensamen angereichert. Diese werden von Hand aus der freien Natur gesammelt, allerdings nicht mehr als nötig. Denn so können sich die Pflanzen vor Ort noch natürlich weiter vermehren. Als Träger dient eine Stärkemischung mit natürlichen Farben. Diese macht das Konfetti dann auch letztendlich zum Konfetti.

Ziel von Philip Weyer und Hannah Hartmann, den Gründern von Saatgutkonfetti,  ist der Erhalt der Biodiversität, vor allem im urbanen Raum. Deshalb steht auch eine riesen Auswahl an Saatgutarten für das Konfetti zur Verfügung, um genau zu sein ganze 26 Stück. Von Kräutern wie dem Frühlingsfingerkraut bis zu Blumen wie dem Duftveilchen ist alles dabei. Und das coole. Alle Saatgutarten sind Lichtkeimer, müssen also nicht vergraben werden. Zudem treiben die verschiedenen Arten zu unterschiedlichen Zeiten und klimatischen Verhältnissen. Auf diese Weise kann man sicherstellen, dass zu jeder Jahreszeit aus dem Konfetti auch tatsächliche Pflanzen hervorgehen. Einige der verwendeten Pflanzenarten benötigen sogar Frostperioden, um später zu keimen. Also auch an Silvester darf gerne mit Saatgutkonfetti gefeiert werden. Das wichtigste aber…die verschiedenen Pflanzenarten dienen einigen Arten von Wildinsekten als Heimat und Nahrungsquelle. So wird auch die Biodiversität in der heimischen Tierwelt bewahrt. Und jetzt natürlich der Punkt, auf den ihr alle gewartet habt. Natürlich können die bio-zertifizierten, bunten Schnipsel auch noch hervorragend fliegen. Und zwar so gut, dass, wenn sie in ein Blumenbeet gepflanzt werden sollen, auch ordentlich angedrückt werden müssen, damit sie nicht weg fliegen. Kein Wunder, dass Saatgutkonfetti 2019 den Preis beim Green Concept Award abräumen konnte.

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74/2020 Motion Pillow: Nie wieder Schnarchen

Nach einem langen Arbeitstag freut sich wohl jeder auf einen erholsamen Schlaf, um wieder Kraft tanken zu können. Blöd nur, wenn der Partner oder die Partnerin einen nicht schlafen lässt, weil er oder sie schnarcht. Mit Motion Pillow gehört dieses Szenario jetzt der Vergangenheit an.

Für Schnarchen kann es viele Gründe geben. Bei vielen Betroffenen senken sich die weichen Gaumenbögen und das Zäpfchen von oben Richtung Zunge. Oder die zurückfallende Zunge versperrt die Atemwege. So oder so, das unangenehme Geräusch hat bestimmt bei Vielen schon für schlaflose Nächte gesorgt. Kein Wunder! Schnarchende Personen können durchaus einen Geräuschpegel erreichen, der dem von Straßenlärm gleicht. Aber auch für die Betroffenen selbst ist das Schnarchen nicht angenehm. Nicht selten sind schnarchende Personen erschöpft und müde nach dem Schlafen. Darüber hinaus kann Schnarchen auch ernsthafte gesundheitliche Schäden nach sich ziehen. Aufgrund des eingeschränkten Luftflusses kann es kurzeitig zu Sauerstoffmangel im Blut kommen. Blutgefäße nehmen so Schaden. Die Betroffenen sind in der Folge anfälliger für Herzkreislauferkrankungen oder Schlaganfälle. Grund genug also, dass schleunigst etwas dagegen getan werden muss. Mit dem Motion Pillow von 10Minds wird schon mal ein Schritt in die richtige Richtung gemacht.

Die perfekte Kopfposition mittels Airbag

Der Name kommt nicht von ungefähr. Beim Motion Pillow handelt es sich um ein bewegliches Kissen, das die Position des Schlafenden so verändern soll, dass das Schnarchen aufhört. Das erreicht das Motion Pillow allerdings nicht allein. Neben dem eigentlichen Kissen ist in dem Paket auch noch eine Lösungsbox enthalten, die direkt neben dem Bett platziert wird. Diese erkennt die Schnarch-Geräusche, analysiert die dahinterstehenden Muster und sendet ein Signal über Bluetooth an das Kissen. Der in dem Motion Pillow enthaltene Airbag bläst sich infolgedessen auf und positioniert den Kopf des Nutzers neu. Mithilfe eines akkuraten Algorithmus finden auf diese Weise präzise Anpassungen der Schlafposition statt, sodass eine ungehinderte nasale Atmung ermöglicht und das Schnarchen beendet wird. Die Bewegungen des Kissens sind dabei so sanft und langsam, dass der Schlafende dadurch nicht gestört wird. Zudem ist das Kissen mit Memory Foam, auch Formgedächtnis-Polymer genannt, ausgestattet. So wird das Schlaferlebnis nochmal angenehmer gestaltet. Wer will, kann die Smart-Box auch mit einer App verbinden und seine Schlafmuster über das Smartphone überwachen. Die Box generiert auch ein Trend-Modell auf täglicher, wöchentlicher oder monatlicher Basis. So erhält der Nutzer eine genaue Übersicht über seine Schlafqualität. Wer seinen Schlaf mittels feiner Bewegungen optimieren will, muss allerdings tief in die Tasche greifen. Das Kissen kostet zusammen mit der Lösungsbox circa 316 Euro. Für diejenigen, die sich selbst oder ihre Liebsten von unangenehmen Schnarchen befreien wollen, ist es aber allemal eine Überlegung wert.

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73/2020 Hydraloop sichert unser Wasser

Egal ob zum Duschen, für die Wäsche oder den Garten. Wasser wird überall benötigt. Die lebenswichtige Ressource ist allerdings nicht unbegrenzt verfügbar und wird immer knapper. Schnell muss eine Idee her, um das wertvolle Wasser zu sparen. Wie wär’s mit Recycling?

Richtig gehört nicht nur Kunststoff oder Glas lässt sich recyceln, sondern auch Wasser. Auch in den eigenen Vier-Wänden. Ein niederländisches Unternehmen entwickelte dafür ein All-in-One-Wasserrückgewinnungssystem. Die Anlage ist nicht viel größer als ein durchschnittlicher Kühlschrank, ähnelt diesem sogar ein wenig in der Form. Doch Sie kann so viel mehr. Haushaltsabwässer werden mit dem Hydraloop-System in sauberes und klares Wasser umgewandelt, das so wieder für die Toilette, die Waschmaschine, den Garten oder auch den Pool genutzt werden kann. An die bestehende Wasserinfrastruktur angeschlossen, können 45 bis 85 Prozent des Wassers in einem Haushalt recycelt werden und das von ganz allein. Das System arbeitet nämlich bis auf wenige, minimale Wartungsarbeiten autark und reinigt sich auch selbst. Über eine Smartphone-App kann der Nutzer den aktuellen Zustand des Systems und die Menge an wiederverwendbarem Wasser überwachen. Angeboten werden drei unterschiedliche Varianten des Systems: Für das Haus, für den Garten oder den Pool.

Sauberes Wasser in sechs Stufen

Das Hydraloop-System hat nicht ohne Grund den Best of Best Award auf der diesjährigen CES-Messe in Las Vegas im Bereich Nachhaltigkeit einstecken können. Die Anlage läuft nämlich anders als andere ohne wartungsintensive Filter oder schädliche Chemikalien. Das Wasser kann dank eines sechsstufigen und intensiven Reinigungs- und Dekontaminierungsprozesses dennoch von Keimen befreit und für die Wiederverwendung vorbereitet werden. Hierfür werden verschiedene Reinigungstechniken miteinander kombiniert. Zuerst werden Haare und Seifenreste in einem separaten Tank entfernt. Im zweiten Schritt werden Mikroorganismen hinzugefügt. Zuletzt wird das Wasser noch mithilfe von UV-Licht desinfiziert. Ganz nach der Devise ‚Act wise use water Twice‘ schafft Hydraloop so die Möglichkeit, den eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren und nebenbei auch die Wasserrechnung zu minimieren. Aber aufgepasst, wer in Zukunft sparen und umweltbewusst leben will, muss zunächst einmal investieren. Das System ist nämlich mit seinen 3.300 Euro Einkaufspreis nicht gerade billig. Dennoch bietet es vor allem für trockene Areale beziehungsweise für Gegenden mit einer instabilen und unzureichenden Wasserversorgung eine unkomplizierte Lösung, das blaue Gold sparsam einzusetzen. Aber auch Hotels und Unternehmen mit hohem Wasserbedarf könnten auf diese Weise gegen die Wasserknappheit vorgehen. Und das ist auch dringend notwendig. Mittlerweile leben etwa 2,3 Milliarden Menschen in einer Situation der Wasserknappheit laut dem World Data Lab.

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72/2020 Infarm: Zukunft der Lebensmittelindustrie?

Die Zukunft der Lebensmittelindustrie kann so nicht mehr weiter gehen. Lebensmittel vom einen ans andere Ende der Erde schippern. Jede Stadt muss lernen, sich selbst zu versorgen. Infarm macht gute Anfänge!

Vertical Farming wird uns in Zukunft definitiv immer mehr zu Ohren kommen. Ein Pionier auf diesem Gebiet ist das schon 2013 in Berlin gegründete Infarm. Es handelt sich dabei um ein Indoor-Vertical-Landwirtschaftssystem, ja gar ein ganzes Farmingnetzwerk. In stylischen Gewächshäusern, die wie Glaskühlschränke mit lila Innenbeleuchtung aussehen, werden Kräuter, Salat und anderes Gemüse angebaut. Durch das Glas kann den Pflänzchen beim Wachsen und Gedeihen zugeschaut werden. Richtig cool! Beim Anbau fährt das Unternehmen zweigleisig. Einerseits stehen Infarm Gewächshäuser in Supermärkten oder Restaurants – sogar schon an vielen Standorten in Deutschland – sodass diese ihre eigenen Kräuter etc. zum Verkauf oder Verwenden anbauen können. Andererseits gibt es aber auch ganze Infarm Anbau-Zentren. Diese stehen in Kopenhagen, Seattle, London und Berlin. Dort werden größere Mengen an Pflanzen angebaut, die dann von dort aus an Supermärkte usw. geliefert werden. Immer nach dem Credo, dass das Essen nicht weiter gereist sein soll, als man selber. Infarm zählt so zu den größten Urban-Farming-Netzwerken weltweit. Ziel von Infarm ist der eigenständige Anbau jeder Art von Lebensmitteln in der eigenen Stadt. Aktuell stellen sie 250.000 Pflanzen im Monat in über 1000 modularen Farmen weltweit her.

Frischer und nachhaltiger geht kaum

75% weniger Dünger. 90% weniger Transport. 95% weniger Wasser.  99% weniger Platz. 100% frei von chemischen Pestiziden. Das ist die Klimabilanz von Infarm. Ziemlich gut! Mit ihren aktuell 1068 Farmen konnten beim Anbau von Lebensmitteln so schon 31 Mio. Liter Wasser, 2,6 Mio. Kilometer und 43.000 Quadratmeter Land gespart werden. Die Frage ist nun, wie funktioniert Infarm und was macht sie so besonders? Zunächst ist jedes Infarm Gewächshaus ein eigenes kontrolliertes Ökosystem. Mit der perfekten Mischung aus Licht, Luft und den richtigen Nährstoffen sind beste Bedingungen geschaffen, die die Pflanzen optimal wachsen lassen. So können sie ihren vollkommenen Geschmack entfalten. Infarm-Teams erntet zweimal die Woche und das Wichtigste dabei ist, die Pflänzchen behalten alle ihre Wurzeln. Eine Garantie für langanhaltende Frische. Das war’s aber noch nicht. Alle Infarm Gewächsschränke verfügen über eine Cloud-basierte-Landwirtschaftsplattform, über die sie aus der Ferne gesteuert werden. Diese lernt und passt sich kontinuierlich an, sodass jede Pflanze besser wächst als die Letzte.

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71/2020 MyTaag: Digitale Visitenkarte

Entweder sind Visitenkarten nicht mehr lesbar, verlegt oder man findet einfach nicht die Richtige in dem riesigen Stapel an Verschiedenen. Das kann mit MyTaag nicht mehr passieren!

Davis (17) und Berkay (18). So jung sind die Gründer von MyTaag. Quasi von der Schulbank rauf auf den Chefsessel wollten sie sich unbedingt selbstständig machen und haben es mit ihrer MyTaag Solutions UG auch geschafft. Es herrscht klare Rollenverteilung. Während Berkay leidenschaftlicher Programmierer ist, ist Davis der Kommunikationsmann. Und so nahm die Erfolgsstory ihren Lauf. Beim Kennenlernen auf einem Networking Event, hat Berkay zum Austauschen der Kontaktdaten sein Handy ganz einfach an das von Davis gehalten – zack waren die Daten auf Davis‘ Smartphone ersichtlich. Dies beschreibt im Grund auch schon den Kernpunkt ihres heutigen Business. Mittlerweile konnten die beiden mehrere hundert Taags verkaufen. Bis Ende 2021 ist das Ziel 120.000 verkauft und damit 1,5 Mio. € Umsatz erzielt zu haben.

Ciao Papier-Visitenkarte

Es gibt Taags und Taag Cards als digitale Form der Visitenkarte. Ein Taag ist ein schwarzer oder weißer Button zum Aufkleben auf den Handyrücken. Mittels NFC-Übertragung werden die Kontaktdaten an das andere Handy übermittelt, sobald ein anderes an das mit dem Taag gehalten wird. Dazu ist nur ein kompatibles Smartphone, jedoch keine App und auch kein eigener Taag nötig. Bei der Taag Card kann mit einem Smartphone der QR-Code einfach abgescannt werden, dann öffnen sich die Daten ebenfalls.

Das sind die Funktionen von MyTaag

Hat ein Geschäftsmann einen Taag, dann besitzt er ein Profil, bei dem alle gewünschten Informationen hinterlegt sind. Dieses mit einem persönlichen Link zugängliche Profil lässt sich immer und überall bearbeiten. Falls sich also an jeglichen Geschäftsdaten Änderungen auftun, müssen nicht mehr stapelweise veraltete Visitenkarten in der Tonne landen, sondern Daten können einfach geändert werden. Um diesen Prozess zu vereinfachen, ist aktuell auch noch eine App in Entwicklung.

 

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70/2020 Solarbenzin von Synhelion

Ene mene min, aus Luft und Sonne wird Benzin. Klingt unglaublich, ist aber wahr, was Forschern in Zürich gelungen ist.

Es gleicht Zauberei und doch ist es aus physikalischer Sicht total plausibel. Forschern der ETH Zürich ist es nach über zehn Jahren gelungen, einen nachhaltigen Flüssigtreibstoff aus nur zwei Zutaten, und zwar Sonnenlicht und Umgebungsluft, herzustellen. Synhelion könnte somit eine unglaubliche Energierevolution anzetteln. Ihr Verfahren demonstrieren die Forscher unter realen Bedingungen, auf dem Dach des ETH-Zentrums in Zürich. Dort steht die Pilotanlage oder auch Mini-Raffinerie genannt. Auf einer größeren Anlage, in Móstoles, in der Nähe von Madrid, wird durch das EU-Projekt „Sun to Liquid“ das Verfahren bereits seit drei Jahren außerhalb des Züricher Labors auf die Probe gestellt. Auf einer großen Fläche, etwa so groß wie zwei Tennisplätze, lenken 169 bewegliche Heliostaten – einfach genannt Spiegel – Sonnenlicht auf einen von der ETH eigens entwickelten Turm, der 10x größer ist als der auf der Pilotanlage.

Wie entsteht das Solarbenzin?

Im Kern des Turms sitzt eine poröse Struktur aus Ceriumoxid. Ein von der ETH patentiertes, ganz spezielles Material, in dem bei einer Temperatur von 1500°C eine thermochemische Reaktion ausgelöst wird. Wasser (H2O) und Kohlenstoffdioxid (CO2), das vorher der Umgebungsluft entzogen wurde, werden gespalten. Das Überbleibsel ist ein Synthesegas aus Wasserstoff (H2) und Kohlenmonooxid (CO). Dieses lässt sich anschließend verflüssigen und zwar zu Benzin oder Kerosin, mit dem Autos und Flugzeuge betankt werden können. Bei dessen Verbrennung wiederum, wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie auch vorher der Luft entnommen wurde. Der Solartreibstoff ist also CO2 neutral.

Gibt es den Solartreibstoff schon?

Nein, aktuell befindet er sich noch in der Testphase. Das Ziel des Unternehmens ist es aber allemal das Verfahren zu kommerzialisieren. Um dies zu erreichen, müsste die Anlage in Madrid aber um das 100-fache ausgeweitet und die Effizienz des Verfahrens gesteigert werden. Bei einem doppelt so hohem Preis wie der eines fossilen Treibstoffs, ist er eben auch noch nicht konkurrenzfähig. Erstaunlich ist allerdings, dass eine Solaranlage von einem Quadratkilometer Fläche 20.000 Liter Kerosin / Tag herstellen könnte. Würde man also theoretisch eine Anlage in Größendimensionen der Fläche der Schweiz haben, könnte mit dem Solartreibstoff der Kerosin-Bedarf der kompletten Luftfahrt bedient werden.

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69/2020 Häuser aus Hanf

In allen Bereichen müssen wir wieder mehr zur Natur zurückkehren. Also wieso nicht auch im Hausbau. Das geht, vor allem mit Hanf.

„Gebauten Sondermüll“ nennt es ein Experte. Und tatsächlich, heute werden Materialien in der Baubranche verwendet, die nicht getrennt und auch nicht wiederverwertet werden können. Die Rede ist von Zement und Beton. Bei deren Produktion werden außerdem unglaubliche Mengen an Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre gepustet. Natürlich werden aber auch schon umweltfreundlichere Rohstoffe zum Einsatz gebracht und diese werden sich auch in Zukunft immer mehr durchsetzen. So ist nicht nur Holz ein wichtiger Zukunftsbaustoff, sondern auch Hanf. Hanf ist unglaublich vielseitig, langlebig und nachhaltig. Während die Pflanze wächst und gedeiht, kann sie der Luft mehr als 13.000 kg CO2 entnehmen. Ein ganzes Haus aus Hanf hinterlässt sogar einen negativen CO2-Fußabdruck. Tatsächlich wird in Europa immer mehr Nutzhanf angebaut, meistens werden aber die Schäben und Fasern nicht verwendet, was das Ganze ökologisch wie ökonomisch nicht sinnvoll darstehen lässt. Diese sonstigen Wegwerfmaterialien könnten am besten im Hausbau Verwendung finden. In Kombi mit Naturkalk punktet es nämlich mit bester Bauphysik. Hanf als Baustoff ist aber keine neue Weltrevolution. Die Ursprünge reichen bis ins 6.Jhdt zurück. Häuser aus Hanf gibt es sogar bereits in Frankreich, der Schweiz, Italien, USA usw.

Hanfbeton und Hanfsteine

Es gibt zwei Möglichkeiten ein Haus mit Hanf zu bauen: Hanfbeton und Hanfsteine. Hanfbeton steht in Bezug auf die Widerstandsfähigkeit herkömmlichem Beton in nichts nach, benötigt aber selbst keinen Beton oder Zement. Er ist bemerkenswert vielseitig – für Wände, Estrich, Dachisolierung. Zur Herstellung werden die Hanfschäben mit magnesithaltigen Kalken gemischt und „erdfeucht“ auf die Baustelle gebracht, anschließend in eine Schalung gekippt und von außen durch Stampfen gefestigt. Nach ungefähr einer Viertelstunde kann die Schalung abgenommen werden. Für Hanfsteine werden die Hanfschäben ebenfalls mit speziellen Kalken vermischt und in einer Ziegelmaschine in Form gepresst. Danach einen Monat an der Luft getrocknet. Bemerkenswert ist, dass Dämmung nun überflüssig ist. Bei einer Wanddicke von 40 cm erreicht das Haus einen U-Wert von 0,18, erreicht somit höchsten Klimahausstandard. Bei einer Dicke von 45 cm gilt ein solches Haus sogar als Passivhaus, das keine zugeführte Energie mehr benötigt. Offensichtlich bringt Hanf also schöne Wärme im Winter und Kühle im Sommer ins Haus. Die Vorteile reihen sich nur so aneinander. Schalldämmung, Regulation der Raumakustik und Luftfeuchtigkeit, Luftreinigung, Resistenz gegen Ungeziefer, Leichtigkeit, keine Notwendigkeit synthetischer Brandhemmer und so weiter und so weiter. Aber am wohl wichtigsten ist, dass das Baumaterial aus Hanf kompostiert oder komplett wiederverwertet werden kann.

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